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Nur Straßer überzeugt

Ein Ski-Wochenende zum Vergessen

  • Veröffentlicht: 12.01.2020
  • 16:08 Uhr
  • dpa
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Die deutschen Ski-Asse fahren am Wochenende in Zauchensee und Adelboden der Weltelite hinterher. Nur ein Slalomfahrer poliert die ansonsten schwache DSV-Bilanz auf.

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Slalom-Artist Linus Straßer hat die insgesamt desolate Weltcup-Bilanz der deutsche Ski-Asse am Wochenende aufpoliert. Der 27 Jahre alte Münchner sicherte sich am Sonntag beim Weltcup in Adelboden nach Bestzeit im zweiten Durchgang noch den sechsten Rang und damit seine beste Platzierung dieses Winters. Satte 18 Plätze machte Straßer mit seinem beherzten zweiten Lauf gut, 0,50 Sekunden lag er am Ende hinter dem Schweizer Sieger Daniel Yule, der von den 30.000 Fans im Berner Oberland frenetisch gefeiert wurde.

"Ich habe gemerkt, dass ich im ersten Lauf zu zaghaft war. In Adelboden fährt jeder Vollgas. Das Niveau ist zu hoch, dass du zurückziehen kannst", sagte Straßer, dem zum Podestplatz nur 22 Hundertstelsekunden fehlten. Zweiter wurde der Norweger Henrik Kristoffersen vor Marco Schwarz aus Österreich. "Im zweiten Lauf wollte ich auf Attacke fahren. Das ist mir genial gelungen, da bin ich einfach sehr gut Ski gefahren." Mit Straßer freute sich dessen Ex-Teamkollege und ARD-Experte Felix Neureuther: "Nicht nur wegen des sechsten Platzes, sondern wie du Ski gefahren bist - genial."

Weit hinter den Ansprüchen

Abgesehen von Straßers Husarenritt, der für die Zukunft hoffen lässt, gab es wenig Positives. Stattdessen eine Reihe großer Enttäuschungen für den DSV bei den Rennen der Herren in der Schweiz und der Damen in Altenmarkt-Zauchensee. Dominik Stehle, Julian Rauchfuss, David Ketterer und Sebastian Holzmann qualifizierten sich nicht für den zweiten Slalom-Durchgang, Fritz Dopfer und Anton Tremmel erreichten in Lauf eins nicht das Ziel.

Die zweitbeste Platzierung der deutschen Alpinen gelang der 22 Jahre alten Jessica Hilzinger mit Rang 18 in der Super-Kombination am Sonntag. Patrizia Dorsch führ nach Super-G und Slalom beim Sieg der Italienerin Federica Brignone als 21. durch das Ziel.

"Und dann ging alles in die Hose"

Ein deutsches Debakel hatte sich schon am Samstag abgezeichnet, als Viktoria Rebensburg (23.) und Kira Weidle (24.) bei der Abfahrt weit hinter der Weltspitze blieben, und Michaela Wenig als 19. beim Sieg von Corinne Suter (Schweiz) noch die Beste war. Weder Rebensburg noch Weidle konnte ihren schwachen Auftritt erklären: "Ich habe eigentlich keine großen Fehler gemacht. Ich kann selber gar nicht sagen, was da war", rätselte die 30 Jahre alte Rebensburg. Dabei hatte Damen-Coach Jürgen Graller auf ein gutes Abschneiden gehofft: "Ich dachte, da kann nichts in die Hose gehen. Und dann ging alles in die Hose."

Noch schlimmer erging es Stefan Luitz beim Riesenslalom in Adelboden. Wie zuletzt vor Weihnachten in Alta Badia war der 27-Jährige auch zum Auftakt der Januar-Klassiker zu langsam für den Finaleinzug. Öffentlich analysieren wollte der Allgäuer die nächste Pleite nicht. Es gehe ihm nicht gut, meinte Luitz nur. Am Vorabend hatte er bereits bei der Startnummernvergabe angeschlagen gefehlt. Neureuther sparte nicht mit Kritik an seinem Ex-Teamkollegen Luitz: "Er hat nichts auf die Reihe gekriegt. Die Körpersprache war eine mittlere Katastrophe."

Alexander Schmid (20.) verpasste einen Achtungserfolg. Nach Rang acht im ersten Lauf wurde er am Ende 20., 2,43 Sekunden hinter Sieger Zan Kranjec aus Slowenien. Insgesamt sprangen für das DSV-Team nur vier Top-20-Plätze bei vier Wettbewerben heraus, eine bedenkliche Bilanz. Gleichwohl verkniff sich Alpinchef Wolfgang Maier eine Generalkritik, zu Luitz meinte er nur: "Er fährt momentan einfach nicht gut."

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