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Zauberhafte Hortensien

Hortensien pflanzen, schneiden, vermehren & überwintern

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Hortensien gehören zweifelsohne zu den beliebtesten Pflanzen in den heimischen Gärten – und das, obwohl der Strauch lange als altmodisch galt. Diesen Ruf machte er jedoch schnell mit einfacher Pflege und seiner prachtvollen Blüte wett. Wie Sie die Sommerblume pflanzen, pflegen und über den Winter bringen, lesen Sie hier.

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Auch interessant: Hortensien pflegen: alle Infos. Und: Diese Hortensien-Sorten blühen bis in den Oktober

Hortensien: Steckbrief und Beschreibung

Hortensien, fachsprachlich Hydrangea genannt, sind eine eigene Pflanzengattung, die der Familie der Hortensiengewächse angehören. Sie sind beliebte Ziersträucher, die ursprünglich aus den gemäßigten Regionen Süd- und Ostasiens sowie aus Nord- und Südamerika stammen. Das natürliche Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf wärmere Klimazonen in höheren Lagen.

Das typische Merkmal der Hortensie ist ihr opulenter Blütenstand. Die Dolden bestehen zumeist auf unscheinbaren, fruchtbaren Blüten im Zentrum, die von unfruchtbaren Scheinblüten umgeben sind. Diese großen farbigen Kelchblätter sind äußerst begehrt, weshalb sich die meisten Züchtungen darauf spezialisiert haben, diese hervorzuheben. Generell erstreckt sich die Blütezeit der Pflanze von Juni bis August, wobei die Dolden selbst im Winter dekorativ sind, wenn sich der Frost auf sie legt.

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Kunterbunte Vielfalt: Die verschiedenen Hortensienarten 

Hortensien sind sehr vielfältig. Ob im Garten oder im Kübel kultiviert – die verschiedenen Arten finden sich schnell in ihrer Umgebung ein.
Hortensien sind sehr vielfältig. Ob im Garten oder im Kübel kultiviert – die verschiedenen Arten finden sich schnell in ihrer Umgebung ein.© pixabay

Eine andere Wuchsform hat beispielsweise die Kletterhortensie. Sie erreicht eine Höhe von sieben Metern. Zum Klettern nutzt sie Haftwurzeln, mit denen sie sich an einer Vorrichtung den Weg in luftige Höhen erleichtert. Ihre Blüte ist weiß.

Eine besondere Blütenform hat beispielsweise die Rispenhortensie. Während der Blütezeit zeigen sich fliederartige Rispen, die in Weiß erstrahlen. Die Extravaganz der Samthortensie zeigt sich in ihren flachen, weißen Dolden, die leichte Nuancen von Violett entwickeln. Optisch erinnert sie an die Tellerhortensie, deren sterile Blüten von fertilen Blüten umgeben werden.

Standort und Boden

Die Hortensie bevorzugt einen humosen und nährstoffreichen Boden, der leicht sauer ist. Mit einem geringen Kalkgehalt kommt sie zurecht, zu hoch sollte er allerdings nicht sein. Der ideale Standort ist windgeschützt und halbschattig, wobei viele Züchtungen auch pralle Sonne vertragen. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass die Pflanze mit ausreichend Wasser versorgt ist, denn sie ist sehr durstig.

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Hortensien pflanzen

Haben Sie sich für eine Sorte entschieden, können Sie die Hortensie kaufen. Im Fachhandel erhalten Sie die Blumen bereits ab Januar im Topf. Dann aber ist es wichtig, die Pflanze bis Mai drinnen aufzustellen. Denn erst nach den Eisheiligen dürfen Hortensien ins Beet eingepflanzt werden, da Jungpflanzen Frost nicht gut vertragen. Liegen die Temperaturen über 13 Grad ist der Zeitpunkt gekommen und Sie können die Pflanze nach draußen pflanzen.

Im Frühjahr, nach den Eisheiligen, können Sie die Hortensien pflanzen.
Im Frühjahr, nach den Eisheiligen, können Sie die Hortensien pflanzen.© UBER IMAGES - Fotolia

Haben Sie einen guten Standort gefunden, nehmen Sie die Hortensie aus dem Topf und tauchen den Ballen etwa zehn Minuten lang in einen Eimer mit Wasser, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Dann nämlich hat sich die Erde vollgesogen und ist gut mit Feuchtigkeit versorgt. Tipp: Das Pflanzloch, das Sie vorbereiten, sollte etwa doppelt so groß wie der Topf sein. So erleichtern Sie der Hortensie das Anwachsen und vermeiden, dass Wurzeln gestaucht werden oder gar abbrechen. Lockern Sie außerdem die Ränder und den Boden des Lochs – so beugen Sie schon im Voraus Staunässe vor. Die mögen die Blumen nämlich gar nicht.

Nun setzen Sie die Hortensie ein. Orientieren Sie sich in puncto Tiefe an dem Topf. Setzen Sie die Pflanze zu tief ein, kann Fäulnis entstehen, da die Wurzeln nicht ausreichend Sauerstoff bekommen. Möchten Sie ein Hortensienbeet mit mehreren Sträuchern bepflanzen, achten Sie auf ausreichend Abstand – denn einige Arten wuchern kräftig in die Breite. Informieren Sie sich über die maximale Größe Ihrer Pflanze und lassen Sie entsprechend Platz. Gleiches gilt, wenn Sie die Hortensie im Kübel pflanzen wollen. Planen Sie ausreichend Raum für das Wurzelwerk ein und platzieren Sie die Pflanze an einem windgeschützten und halbschattigen Standort auf Ihrer Terrasse oder auf dem Balkon.

Übrigens: Auch im Sommer oder im frühen Herbst können Sie Hortensien pflanzen. Bei großer Hitze ist jedoch auf eine ausreichende Bewässerung zu achten, um dem Strauch das Anwachsen im Erdreich zu erleichtern.

Hortensien pflegen 

Nachdem Sie die Hortensie gepflanzt haben, gießen Sie sie ordentlich und geben ihr Zeit, sich in der neuen Umgebung einzufinden. Auf keinen Fall sollte zu diesem Zeitpunkt schon eine Düngung anstehen. Wichtiger ist es, nährstoffreiche Erde zu wählen, die die Pflanze mit allem, was sie braucht, versorgt. Für Rhododendron und Hortensie gibt es Spezialerde, die auf ihre jeweiligen Ansprüche abgestimmt ist. In der ersten Zeit ist es nicht allzu aufwändig, die Hortensien zu pflegen. Es ist allerdings wichtig, darauf zu achten, dass sie niemals austrocknet. Gießen Sie dabei idealerweise mit weichem Wasser, zum Beispiel Regenwasser. Mit dieser Maßnahme fördern Sie eine hübsche Färbung der Blüten.

Hin und wieder können Sie Ihre Hortensie düngen. Im Handel finden Sie speziellen Hortensiendünger, der viel Stickstoff bei niedrigem Phosphorwert enthält. Dieser ist übrigens nicht nur für Hortensien, sondern auch für Rhododendren und Azaleen geeignet. Es genügt vollkommen, wenn Sie ausgepflanzten Arten einmal im Frühjahr und einmal im Frühsommer einen Langzeitdünger in fester Form zur Verfügung stellen. Arbeiten Sie diesen leicht in die Erde ein und schon verbreiten sich seine Nährstoffe durch das Gießen im Boden. Topfhortensien sollten hingegen von März bis Anfang August regelmäßig Flüssigdünger bekommen. Verwenden Sie jedoch keinen handelsüblichen Blaukorndünger. Insbesondere blaue Hortensien verlieren dadurch ihre schöne Farbe.

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Blaue Farbe erhalten und fördern

Einige Sorten der Garten- und Tellerhortensie bilden eine schöne blaue Blüte aus. Mit der Zeit färben sie sich mitunter pink. Das liegt nicht an einer Mangelerscheinung oder Krankheit der Pflanze. Die blaue Hortensie hat besondere Anforderungen an den Boden. Wichtig ist beispielsweise ein pH-Wert von 4,0 bis 4,5. Ist der Boden zu alkalisch, hält sich das Blau in der Blüte nicht mehr. Darüber hinaus ist der Aluminiumgehalt im Boden essenziell für den Farberhalt.

Erhält die Pflanze nicht ausreichend Aluminium oder ist der Boden zu alkalisch, wird aus der blauen Blüte schnell eine rosafarbene.
Erhält die Pflanze nicht ausreichend Aluminium oder ist der Boden zu alkalisch, wird aus der blauen Blüte schnell eine rosafarbene.© pixabay

Hortensien schneiden 

Bei den meisten Hortensien muss im Frühjahr nur die Blüte des Vorjahres gekappt werden – die Knospen entwickeln sich häufig schon im Herbst.
Bei den meisten Hortensien muss im Frühjahr nur die Blüte des Vorjahres gekappt werden – die Knospen entwickeln sich häufig schon im Herbst.© olyapon - Fotolia

Die Schneeball- und die Rispenhortensie gehören zur zweiten Schnittgruppe. Sie entwickeln neue Knospen erst im Folgejahr. So können Sie diese ebenso im Herbst zurückschneiden – und auch radikaler, sofern Sie das wünschen. Zurückbleiben sollte immer ein Augenpaar am Trieb.

Eine weitere Besonderheit stellt die Hortensie "Endless Summer" dar. Obwohl sie mit der Bauernhortensie verwandt ist, kann sie im Frühjahr kräftig zurückgeschnitten werden. Einen Radikalschnitt verträgt sie genauso gut wie die bloße Entfernung verwelkter Blütenstände. Wenn Sie diese auch über den Sommer hinweg immer mal wieder kappen, fördern Sie eine neue Blüte.

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Hortensien überwintern und schützen

Die meisten Hortensienarten sind winterhart. Dennoch ist es ratsam, sie mit einer Schicht Reisig oder Mulch vor klirrender Kälte zu schützen. Kultivieren Sie die Hortensie im Kübel, erleichtern Sie ihr die Phase und siedeln sie in ein Winterquartier in den eigenen vier Wänden um.

Auch im Winter ist der Strauch ein echter Hingucker im Garten – vor allem, wenn sich glitzernder Frost auf die Blüten legt.
Auch im Winter ist der Strauch ein echter Hingucker im Garten – vor allem, wenn sich glitzernder Frost auf die Blüten legt.© pixabay

Hortensien vermehren

Im Regelfall können Sie Ihre Hortensie vermehren, indem Sie Stecklinge abschneiden und in Anzuchterde heranziehen. Nutzen Sie dafür weiche einjährige Triebe ohne Blütenknospen. Im Juni oder Juli entfernen Sie so 15 Zentimeter lange Stecklinge. Schneiden Sie dafür die Triebspitze ab und kürzen Sie die Blätter auf halbe Größe, um einer Vertrocknung vorzubeugen. Nun können Sie diese in feuchtes Substrat stecken, wo sie nach etwa zwei bis drei Wochen Wurzeln ausbilden. Dafür ist es ideal, dass die Stecklinge im Schatten stehen. Ab September setzen Sie die Jungpflanzen in einen eigenen Topf um, wo sie geschützt und in warmer Umgebung den Winter überstehen. Im Folgejahr sind die Sträucher groß und kräftig genug, um den Weg ins Freie anzutreten.

Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die Hortensien zu vermehren, indem Sie die Mutterpflanze teilen. Wichtig ist, dass der Boden zum Zeitpunkt Ihres Vorhabens bereits ausreichend erwärmt ist. Stechen Sie anschließend einen Teil der Pflanze samt Wurzel ab. Idealerweise setzen Sie dabei am Rande des Wurzelballens an. Die neue eigenständige Pflanze können Sie nun an dem neuen Standort einpflanzen und mit reichlich Humus versorgen.

Hortensien: Krankheiten und Schädlinge

Wenn sich an Hortensien braune Blätter entwickeln, können vielerlei Gründe dahinter stecken. Höchstwahrscheinlich fehlt es der Pflanze an Nährstoffen. Indem Sie die Hortensien düngen, beheben Sie solche ästhetischen Fehler im Nu. Manchmal sind jedoch auch Krankheiten oder Schädlinge Schuld daran, dass Ihre Hortensie ungesund aussieht.

Typische tierische Schädlinge sind beispielsweise Blattläuse, Spinnmilben und Thripse. Ist der Befall stark, können nützlingsschonende Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Wichtiger ist es jedoch, die Hortensie zu stärken, um es den Tieren schwer zu machen, die Pflanze zu besiedeln. Wichtig ist hier ein stickstoffreicher Dünger, der die Blätter und Triebe kräftigt. Achten Sie darüber hinaus darauf, dass der Boden nicht austrocknet – denn solche Bedingungen sind für Spinnmilben ideal.

Daneben schadet auch ein Pilzbefall den Hortensien. Typischerweise entsteht dadurch die sogenannte Blattfleckenkrankheit. Es zeigen sich dunkle Flecken mit einem braunen Zentrum, die im Zuge des Wachstums sogar aufbrechen können. In einem solchen Fall hilft es nur, die betroffenen Pflanzteile zu entfernen und künftig auf einen guten Nährstoffhaushalt zu achten.

Ebenfalls relativ häufig ist die Chlorose. Hierbei verfärben sich die Blattadern grün und die Blätter werden Gelb. Grund ist ein Eisenmangel oder aber die Tatsache, dass der Boden zu basisch ist. 

Hübsche Deko: Hortensien trocknen

Nicht nur auf Hochzeiten sehr beliebt: Ein Blumenstrauß aus Hortensien bringt Farbe in die eigenen vier Wände.
Nicht nur auf Hochzeiten sehr beliebt: Ein Blumenstrauß aus Hortensien bringt Farbe in die eigenen vier Wände.© pixabay

Außerdem können Sie Ihre Hortensien trocknen, um sie für die Ewigkeit zu konservieren. Damit die Blumen ihre Farbe nicht verlieren, sollten Sie diese kurz nach dem Höhepunkt ihrer Blüte schneiden und für einige Zeit in eine Vase mit Wasser stellen. Ist das Wasser verbraucht, füllen Sie es einfach nicht mehr auf. Das Ergebnis: Die Hortensien trocknen wie von allein ein, ohne zu verwelken oder die Farbe zu verlieren.

Fazit: Hortensien sind sehr beliebte Pflanzen in deutschen Gärten. Ihre Vorteile: Sie sind recht pflegeleicht und erfreuen mit ihren prachtvollen Blüten die Augen der Betrachter. Im Sommer sollten Sie lediglich darauf achten, dass Sie die Pflanze ausreichend gießen. Halten Sie den Boden sauer und stickstoffreich und kappen Sie im Frühjahr verwelkte Dolden – dann steht der Entwicklung einer prachtvollen Staude nichts im Wege.

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