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Haftbefehl wegen versuchten Mordes

Schütze von Unterföhring soll vor Haftrichter

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Nach den Schüssen eines Randalierers mit einer Polizeiwaffe auf eine Beamtin sieht die Gewerkschaft der Polizei keinen Handlungsbedarf. Allerdings sind zu dem Vorfall noch viele Fragen offen. Nach und nach kann die Polizei einige klären.

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Der Schütze vom S-Bahnhof in Unterföhring bei München soll am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft hat gegen ihn Haftbefehl wegen versuchten Mordes beantragt. Ein Polizeisprecher sagte am Morgen, der bei der Schießerei am Vortag verletzte Mann könne aus dem Krankenhaus entlassen werden.

GdP sieht keinen Handlungsbedarf

Die Gewerkschaft der Polizei sieht unterdessen keinen Handlungsbedarf bei der Sicherung der Pistolen. Der Randalierer hatte die Dienstwaffe aus dem Holster des Beamten gezogen.

"Vom Grundsatz her sollte es eigentlich nicht passieren, dass dem Kollegen die Waffe entrissen werden kann", sagte der bayerische GdP-Landesvorsitzende Peter Schall der Deutschen Presse-Agentur. "Da ist eigentlich ein Verriegelungsknopf."

Die Beamten müssten extra die Bewegung trainieren, beim Ziehen der Waffe diesen Knopf zur Seite zu drücken. Von daher verwundere es, dass der Täter bei dem Vorfall die Waffe habe an sich reißen können.

"Aber für alle Eventualitäten ist man dann wohl doch nicht gewappnet", sagte Schall. Er betonte: "Zu kompliziert darf man es auch nicht machen, denn wenn ein Kollege in einer Notwehrsituation die Waffe schnell ziehen muss, kann er nicht erst zwei, drei Sicherungen öffnen müssen."

die Beamten dort die Personalien der Beteiligten auf. Doch plötzlich versuchte einer der Randalierer, den Polizisten ins Gleisbett zu schubsen. Das konnte der Beamte verhindern - es entstand eine Rauferei, bei der der 37-Jährige die Pistole an sich riss. Die Kollegin des Beamten schoss auf den Mann, der seinerseits die 26-Jährige mit einem Kopfschuss lebensgefährlich verletzte. Auch zwei unbeteiligten Zeugen schoss er in Arm und Bein.

Der Mann habe lange Zeit in den USA gelebt, wo seine Eltern zuhause sind, sagte der Polizeisprecher. Was der 37-Jährige dort gemacht hat, stehe noch nicht fest. "Wir wissen, dass er nicht beim Militär war."

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Schütze schweigt zur Tat

Der Schütze hat sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Der 37-Jährige hatte nach bisherigem Stand bei seinem Vater in den USA gelebt und war zuletzt auf Europareise. Er sei am 12. Juni aus Athen in München angekommen, habe die Nacht am Flughafen verbracht und sei dann Richtung München gefahren. Zeugen hätten ausgesagt, er habe sich in der S-Bahn auffällig benommen, etwa Selbstgespräche geführt.

Plötzlich und ohne ersichtlichen Anlass habe er einem zugestiegenen Fahrgast mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Fahrgäste griffen ein. Die Kontrolle durch eine herbeigerufene Polizeistreife am Bahnsteig Unterföhring sei zunächst Routine gewesen, sagte Andrä. Die Beamten nahmen die Personalien der Beteiligten auf.

Doch plötzlich versuchte einer der Randalierer, den Polizisten ins Gleisbett zu schubsen. Das konnte der Beamte verhindern - es entstand eine Rauferei, bei der der 37-Jährige die Pistole an sich riss. Die Kollegin des Beamten schoss auf den Mann, der seinerseits die 26-Jährige mit einem Kopfschuss lebensgefährlich verletzte. Auch zwei unbeteiligten Zeugen schoss er in Arm und Bein. Wie genau der Mann an die Pistole kam, sei noch unklar.

"Die Situation war nicht nur ein Handgemenge, sondern tatsächlich ein heftiger Kampf", sagte der Polizeipräsident.

Der Mann soll in den USA bereits wegen verschiedener Delikte strafrechtlich in Erscheinung getreten sein, es gibt Andrä zufolge Kontakt zu den US-Behörden.

Zustand der Polizistin unverändert ernst

Die Polizistin schwebt nach wie vor in Lebensgefahr. Am Mittwochmorgen teilte ein Polizeisprecher mit, dass sich der Zustand der 26 Jahre alten Beamtin in der Nacht weder verbessert noch verschlechtert habe.

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