Angebliches Corona-Heilmittel: Mehr Vergiftungen mit Chlordioxid
11.05.2022 • 14:58
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Von sieben Notrufen im Jahr 2019 auf 50 im Jahr 2021. Im laufenden Jahr seien bereits 24 Notrufe in Verbindung mit Chlordioxid eingegangen. Das teilte die Notruf-Zentrale auf NDR-Anfrage mit. Das Giftinformationszentrum Nord (GIZn) erfasst Notrufe für Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein.
Fatal: In einigen Fällen gäben auch Eltern ihren Kindern die gefährliche Substanz, hieß es. „Chlordioxid ist eine toxische Substanz. NDR-Recherchen ergaben, dass fünf Jugendämter in Niedersachsen in den vergangenen zwei Jahren Verdachtsfälle geprüft haben. Das kann Schleimhäute auflösen“, warnt der Bremer Toxikologe Bernd Mühlbauer.
Das hat Donald Trump mit dem angeblichen „Corona-Heilmittel“ zutun
Das als Desinfektionsmittel genutzte Chlordioxid gelte in der „Querdenker“-Szene als vermeintliches Heilmittel gegen Krankheiten wie Krebs, Autismus oder Corona, hieß es in dem Bericht. Bekannt wurde Chlordioxid in der Debatte um Corona-Behandlungsmöglichkeiten weltweit, als Ex-US-Präsident Donald Trump spekulierte, MMS bzw. CDL könne das Coronavirus im Körper abtöten. Er hatte bei einer Pressekonferenz anwesende Mediziner gefragt, ob man Desinfektionsmittel nicht durch Injektion in den Körper bringen könnte, „fast wie eine Säuberung“.