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"Immer noch eine unbequeme Wahrheit"

Al Gore schlägt wieder Alarm

  • Veröffentlicht: 31.08.2017
  • 12:43 Uhr
  • dpa
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© Paramount Pictures/dpa

Bereits vor mehr als zehn Jahre rüttelte US-Vizepräsident Al Gore mit einem Klimaschutz-Film wach. In seiner neuen Doku zeigt der Politiker, was seitdem alles passiert ist. Das Ergebnis: viel zu wenig.

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Gletscher schrumpfen immer schneller, Städte versinken im Hochwasser, riesige Flammenwände, die sich durch Wälder und Provinzen fressen: In seiner neuen Klimaschutz-Dokumentation schlägt der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore erneut Alarm. «Die Zeit drängt», warnt der Politiker und Umweltschützer darin. Der Film ist die Fortsetzung der 2007 mit einem Oscar ausgezeichneten Doku «Eine unbequeme Wahrheit». Nun bereist Gore erneut die Welt, um festzuhalten, was seitdem im Kampf gegen die globale Erderwärmung erreicht wurde. Und das ist noch immer erschreckend wenig.

Etwas mehr Hoffnung 

«Noch immer eine unbequeme Wahrheit – Die Zeit läuft» (im Original: An Inconvenient Sequel: Truth to Power) gleicht formal seinem Vorgänger, doch in seiner Botschaft schwingt diesmal etwas mehr Hoffnung mit. Heute gäbe es Lösungen, um die Klimakrise zu beenden, erklärt der 69-Jährige in dem Film. Unsere Gesellschaft könne auf neue Technologien zurückgreifen. Als Beispiel führt Al Gore die texanische Stadt Georgetown an, in der die rund 60.000 Einwohner ihren Strom komplett aus Wind- und Solarenergie beziehen.

Auf seiner ersten Reise wurde Al Gore von Davis Guggenheim begleitet. Diesmal haften ihm die Filmemacher Jon Shenk und Bonni Cohen an seinen Versen. Dieses Mal aber stehen weniger die Fakten und die Folgen der Erderwärmung im Vordergrund, die zwischenzeitlich weitgehend bekannt sind. Der Film fokussiert mehr auf die politische Dimension des Kampfes, dem sich der Politiker und Friedensnobelpreisträger seit mehr als 20 Jahren verschrieben hat: Bereits Anfang der 90er Jahre veröffentlichte Gore Bücher über Umweltschutz.

Backstage bei der Weltklimakonferenz

Und so folgen Shenk und Cohen dem charismatischen Aktivisten durch Metropolen und Provinzen, bei denen er die Menschen bei Vortragsreihen und auf der Straße von seinem Kampf überzeugen will. Dabei blicken die Regisseure auch hinter die Kulissen der im Dezember 2015 organisierten Weltklimakonferenz in Paris.

Der gut vernetzte Politiker wird hier als Retter in Szene gesetzt. In einem Telefongespräch überzeugt er demnach in letzter Sekunde Indiens Präsident Narendra Modi, seinen Widerstand gegen das Abkommen aufzugeben - in Paris vereinbarten 195 Staaten der Erde nach zahlreichen vergeblichen Anläufen erstmals, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren.

Etwas zu viel Hollywood-Showdown

«Immer noch eine unbequeme Wahrheit - Unsere Zeit läuft» ist ein typisch amerikanischer Film – mit Al Gore als Protagonist und etwas zu viel Hollywood-Showdown. Doch die Dokumentation kommt als Warnung zum richtigen Zeitpunkt. Sie endet mit der Kündigung der Klimakonferenz des amerikanischen Präsidenten Donald Trump im Juni 2017.

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