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Fliegerbombe in Dresden

Zwischenfall bei Bombenentschärfung

  • Veröffentlicht: 24.05.2018
  • 08:21 Uhr
  • dpa
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Die Entschärfung einer Fliegerbombe in Dresden missglückt zunächst, es kommt zu einer Teilexplosion. Auch mehr als 24 Stunden nach dem Fund des Sprengkörpers kann die Polizei daher keine endgültige Entwarnung geben.

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Die Bergung einer fünf Zentner schweren Fliegerbombe in Dresden verzögert sich nach einer Teilexplosion erneut um mehrere Stunden. Wie die Polizei am frühen Donnerstagmorgen mitteilte, war nach dem Zwischenfall ein Brand entstanden. Deshalb könne zunächst niemand den unmittelbaren Gefahrenbereich betreten, hieß es. Das sei erst möglich, wenn das Feuer erloschen ist und die Reste der Bombe ausgekühlt sind, erklärte Polizeisprecher Thomas Geithner. Erst danach werde der Sprengmeister die Bombe in Augenschein nehmen und eine Aussage darüber treffen können, ob noch Gefahr besteht.

Nach Darstellung der Polizei hatte die Teildetonation am Abend das Dämmmaterial rund um die Bombe in Brand gesetzt. Die Spezialisten hatten zuvor den Zünder mit einer sogenannten Raketenklemme versehen, die aus der Ferne gesteuert und den Zünder aus dem Sprengkörper herausdrehen sollte. Das gelang zwar, dennoch detonierte aber eine bislang unbekannte Menge des Sprengstoffes in der Bombe.

Da zuvor mit einer möglichen Explosion gerechnet worden war, war noch vor Beginn der Entschärfung ein Schutzwall um die Fliegerbombe errichtet worden. Das nahm mehrere Stunden in Anspruch.

Welle der Hilfsbereitschaft

"Da aktuell nicht eingeschätzt werden kann, wie viel Sprengstoff sich noch in der Bombe befindet, geht von dieser weiterhin ein erhebliches Gefahrenpotenzial aus", teilte die Dresdner Polizeidirektion mit. Deswegen blieben sowohl die Evakuierung des Gebietes als auch die entsprechenden Straßensperrungen bis auf Weiteres bestehen. Deshalb müssen mehrere Tausend Bewohner des betroffenen Viertels bereits die zweite Nacht in Folge in einer Notunterkunft verbringen. Dieser Umstand führte zu einer Welle der Hilfsbereitschaft. Viele Dresdner boten Betroffenen Quartier und Verpflegung an.

Die geplante Bombenentschärfung hatte Dresden schon den ganzen Mittwoch in Atem gehalten. Immer wieder waren Einsatzfahrzeuge mit Sirenen zu hören. Über dem betroffenen Gebiet kreiste zeitweise ein Hubschrauber. Straßenbahn und Bahnverkehr waren genauso betroffen wie zeitweilig der Flugbetrieb am Airport Dresden.

Bombenentschärfungen sind in Dresden keine Seltenheit. Die Stadt war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bombern schwer zerstört worden. Ein Teil der Munition blieb als Blindgänger im Boden und taucht bis heute bei Bauarbeiten auf. Der aktuelle Einsatz entscheidet sich aber von einer Routine- Entschärfung, weil sich der Zünder nicht wie sonst häufig üblich gefahrlos aus dem Sprengkörper entfernen ließ. 

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