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Artur Wagner aus Brandenburg

AfD-Spitzenpolitiker konvertiert zum Islam

  • Veröffentlicht: 23.01.2018
  • 17:40 Uhr
  • dpa
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Eigentlich sieht sich die AfD als Kämpfer gegen die Islamisierung Deutschlands - was jetzt aber der Brandenburger AfD-Politiker Artur Wagner machte, steuert gänzlich in die umgekehrte Richtung. 

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Das Brandenburger AfD-Vorstandsmitglied Arthur Wagner ist zum Islam konvertiert. «Die Partei hat damit kein Problem», sagte Landespartei-Sprecher Daniel Friese am Dienstag auf Anfrage. Zuvor hatte der «Tagesspiegel» in seiner Online-Ausgabe darüber berichtet. In der AfD-Bundespartei gebe es Interessengemeinschaften für Muslime, Christen oder Homosexuelle, sagte Friese.

Wagner selbst wollte sich dem Bericht zufolge nicht zu dem Schritt äußern. «Das ist meine Privatsache, sagte er demnach. Im Brandenburger Vorstand ist er einer von sechs Beisitzern. Die AfD geriet wiederholt wegen islamfeindlicher Äußerungen in die Schlagzeilen.

Ehemaliger AfD-Landtagsabgeordneter geht zur Blauen Partei 

Gleichzeitig wechselt ein weiterer AfD-Politiker die Seiten. Am Dienstag schloss sich der Landtagsabgeordnete Gottfried Backhaus aus Sachsen-Anhalt Fraue Petrys Blauer Partei an, die 2017 von früheren AfD-Mitgliedern gegründet worden war. «Ich stehe nach wie vor zu dem, was ursprünglich im Grundsatzprogramm der AfD stand. Das unterscheidet sich im Wesentlichen auch nicht von dem, wofür Die Blaue Partei heute steht», sagte Backhaus am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Petry sei eine Frau, die «immer zu dem steht, was sie sagt». Backhaus hatte die AfD im vergangenen Jahr verlassen. Er gehört dem Landtag als fraktionsloser Abgeordneter an.

Begründet hatte Backhaus seinen Parteiaustritt mit Kritik am Führungsstil des Landesvorstandes unter André Poggenburg und den Positionen «der völkisch-national denkenden Parteimitglieder». Er sagte: «Von Mitgliedern der AfD in Sachsen-Anhalt wurden Dinge auf Facebook geteilt, die ich nicht mittragen konnte. Zum Beispiel war dort die Rede davon, dass wir das System stürzen sollten.»

Die Bundestagsabgeordnete und frühere AfD-Chefin Frauke Petry hatte der AfD nach der Bundestagswahl im September 2017 den Rücken gekehrt. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem nordrhein-westfälischen Landtagsabgeordneten Marcus Pretzell, und einigen Mitstreitern gründete sie das Bürgerforum Blaue Wende und Die Blaue Partei. Im sächsischen Landtag bilden Petry und vier weitere Ex-AfDler die Blaue Gruppe. Im Bundestag gehört außer Petry nur der frühere AfD-Abgeordnete Mario Mieruch zu den Blauen. Am vergangenen Wochenende hatten Politiker um den Landtagsabgeordneten und früheren AfD-Mann Bernhard Wildt die Regional-Partei «Bürger für Mecklenburg-Vorpommern» gegründet.

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