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Brüssel reicht London die Hand

Tusk bietet Briten Verbleib in EU an

  • Veröffentlicht: 16.01.2018
  • 11:50 Uhr
  • dpa
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Wird der Brexit am Ende vielleicht noch rückgängig gemacht? Die EU reicht den Briten in dieser Hinsicht die Hand.

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EU-Ratspräsident Donald Tusk hat Großbritannien einen Verbleib in der Europäischen Union angeboten. «Unsere Herzen sind immer noch offen für Sie», sagte Tusk am Dienstag im EU-Parlament in Straßburg. Falls die britische Regierung nicht noch ihre Meinung ändere, werde der Brexit im kommenden Jahr allerdings Realitat - mit all seinen negativen Folgen.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ergänzte kurz darauf, er hoffe, die Botschaft Tusks komme in der britischen Regierung an. «Ich hätte nicht gerne, wenn dies in London überhört wird.»

Britischer Finanzminister Hammond wirft EU-Partnern Paranoia vor 

Der britische Finanzminister Philip Hammond hat die Haltung der EU bei den Brexit-Verhandlungen scharf kritisiert. Die Überlegung, mit Großbritannien nach dessen Austritt aus der EU nicht allzu großzügig zu sein, um andere EU-Mitglieder von einem solchen Schritt abzuhalten, bezeichnete der Schatzkanzler als Ausdruck von «Paranoia». Die EU verglich er mit einem schlecht geführten Club: «Man kann auch nicht wirklich einen Verein betreiben, wenn man Mitglieder sanktioniert, die sich entscheiden, den Club zu verlassen. Man sollte eher seine Anstrengungen verdoppeln, für neue und bestehende Mitglieder attraktiv zu bleiben», sagte er der «Welt am Sonntag».

Hammond, der als einer der EU-freundlichsten Minister im Kabinett von Premierministerin Theresa May gilt, deutete an, sein Land könne sich auch anderen Partnern zuwenden. «Wir hören in den USA und vielen anderen Ländern aus aller Welt Willen und gar Enthusiasmus, mit uns Freihandelsverträge abzuschließen», sagte Hammond. «Das hören wir aus Europa nicht. Aus Europa hören wir nur Rückwärtsgerichtetes.» Niemand solle sich Hoffnungen machen, sein Land könne die Entscheidung zum Austritt vielleicht noch einmal überdenken. Großbritannien werde die Europäische Union definitiv verlassen: «Ich würde den Leuten, die eine enge Beziehung zwischen Großbritannien und Europa zu schätzen wissen, davon abraten, sich auf diese Illusion zu versteifen.»

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