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Essen wie unsere Vorfahren

Blutgruppen-Diät: Prinzip, Ernährungsplan und Kritik

  • Aktualisiert: 18.03.2024
  • 16:42 Uhr
Die Ernährung nach der eigenen Blutgruppe ausrichten? Ob das eine effektive und gesunde Diät-Form ist, erfährst du hier.
Die Ernährung nach der eigenen Blutgruppe ausrichten? Ob das eine effektive und gesunde Diät-Form ist, erfährst du hier.© Goffkein - stock.adobe.com

Die Blutgruppe als Bestimmungsmerkmal für die richtige Ernährung? Blutgruppen-Diät - klingt ziemlich skurril und ist es auch, denn die Speisepläne basieren auf den Ernährungsformen unserer Vorfahren. Was es damit auf sich hat, erfährst du hier.

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Blutgruppendiät: Was ist das?

Peter D'Adamo - so heißt der Erfinder der Blutgruppendiät. Bereits 1996 erschien sein Buch "Vier Blutgruppen - Vier Strategien für ein gesundes Leben" in den USA. Ein Kassenschlager: Das Buch verkaufte sich weltweit mehr als sieben Millionen Mal. Das Interesse an der Blutgruppendiät ist immens, die Wirksamkeit des Abnehmprogramms jedoch umstritten. Denn es gibt keine wissenschaftlichen Nachweise, was den Nutzen betrifft.

Doch wie funktioniert die Blutgruppendiät eigentlich? Im Prinzip ganz einfach: Jeder sollte seine Essgewohnheiten an seiner Blutgruppe ausrichten. Denn so, wie sich unterschiedliche Blutgruppen untereinander nicht vertragen, sollen auch bestimmte Lebensmittel nicht zu jedem Bluttyp passen. Das Konzept geht dabei von den Blutgruppen unserer Vorfahren aus. So soll der dominante Jäger-Höhlenbewohner-Typ die Blutgruppe 0 gehabt haben.

Mit der Sesshaftigkeit und dem Betreiben der Landwirtschaft entstand die Blutgruppe A. Bei Trägern der Blutgruppe B soll es sich laut dem amerikanischen Naturheilkundler um Nomadenvölker gehandelt haben, die sich von Fleisch und Milch ihrer Tiere ernährten. Der Typ AB ist demzufolge aus einer Vermischung der Bevölkerungsstämme mit Blutgruppe A und B entstanden.

Für jede Blutgruppe wird ein spezielles Ernährungskonzept vorgegeben. D'Adamos Theorie: Jede Blutgruppe reagiert auf bestimmte Eiweiße anders. Sogenannte Lektine können dazu führen, dass Blutzellen verklumpen. Dadurch verlangsamt sich der Stoffwechsel und es kann zu Gewichtsproblemen kommen. Wer also keine falschen Eiweiße zu sich nimmt, bleibt gesund - so das Grundkonzept der Blutgruppendiät.

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Im Video: Die Blutgruppen-Diät einfach erklärt

Erfolgreich abnehmen mit D'Adamos Diätplänen?

D'Adamo unterteilt jedes Nahrungsmittel in verschiedene Kategorien: "zu meiden", "neutral" und "bekömmlich". Demnach sind für Träger der Blutgruppe 0, also die früheren steinzeitlichen Jäger, Lebensmittel wie rotes Fleisch und Fisch bekömmlich, da sie tierische Eiweiße enthalten. Auch Obst und Gemüse stehen auf dem Speiseplan. Zu meiden sind hingegen Milchprodukte, Getreide, Weizen und Hülsenfrüchte.

Träger der Blutgruppe A, die ehemaligen Ackerbauern und Viehzüchter, ernährten sich insbesondere von Getreide und Gemüse, folglich empfiehlt der Erfinder der Blutgruppendiät diesen Blutgruppenträgern vegetarische Rezepte mit reichlich Gemüse und Obst. Auch Fisch kann ab und zu auf dem Speiseplan stehen.

Die Blutgruppe B sollen insbesondere Mongolen gebildet haben. Die Steppenbewohner hielten Tiere und ernährten sich von deren Erzeugnissen, also beispielsweise Milch oder Käse. Wer gesund essen und erfolgreich abnehmen möchte, sollte zu Eiern, grünem Gemüse, Wildfleisch oder Lamm greifen. Zu meiden sind hingegen Lebensmittel wie Hülsenfrüchte oder Getreide. Auch Sesamkörner, Tomaten und Hähnchenfleisch sind tabu.

Getreide ist für Menschen mit der Blutgruppe B laut Blutgruppendiät tabu.
Getreide ist für Menschen mit der Blutgruppe B laut Blutgruppendiät tabu.© Pixabay
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Wie gut ist die Blutgruppendiät wirklich? 

Wer gesund bleiben und Übergewicht vermeiden möchte, dem wird geraten, sich an diese Ernährungsprinzipien zu halten. Alle anderen Lebensmittel, die nicht dem jeweiligen Ernährungskonzept entsprechen, sollen nicht gut für den Körper sein. 

Allerdings gibt es viele Argumente gegen die Blutgruppendiät:

  • Viele Menschen kennen ihre Blutgruppe nicht und leben gesund, ohne die Blutgruppendiät zu befolgen.
  • Nicht alle Ernährungsempfehlungen von D'Adamo sind gesund und ausgewogen. Zum Beispiel enthält der Ernährungsplan für Blutgruppe 0 keine Getreide- und Milchprodukte.
  • Die Diät berücksichtigt auch nicht Krankheiten wie Herzkrankheiten, Bluthochdruck oder Diabetes.
  • Zusätzlich ermutigt die Blutgruppendiät nicht dazu, das Ernährungsverhalten zu ändern, um abzunehmen.
  • Die Bedeutung von Sport und Bewegung und der damit verbundene Energiebedarf werden ebenfalls ignoriert.
  • Praktisch umzusetzen ist die Diät auch nicht, da es schwierig wird, für verschiedene Blutgruppentypen zu kochen.

Die Lektin-Theorie

D'Adamo stützt seine Theorie vor allem auf die Wirkung von Lektinen. Das sind Proteine in bestimmten Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten und Weizen. Diese könnten laut dem Naturheilmediziner dazu führen, dass rote Blutkörperchen verklumpen und ernsthafte Störungen im Körper verursachen. D'Adamo behauptet: "Gewisse Bohnen und Hülsenfrüchte, besonders Linsen und Kidneybohnen, enthalten Lektine, die sich im Muskelgewebe ablagern, wodurch diese vermehrt alkalisch und weniger leistungsfähig werden". "Nachdem Sie eine Schale Chili-Bohnen oder Linseneintopf gegessen haben, lagern sich in Ihren Muskeln Lektine ab, beeinträchtigen deren Funktion, verändern deren Säuregrad und vermindern Ihre körperliche Leistungsfähigkeit", schreibt er. Wissenschaftliche Beweise dafür liefert er jedoch nicht.

Lektine sind in vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Weizen, Kartoffeln und vor allem Hülsenfrüchte enthalten diese Proteine. Einige Lektine sind toxisch und können die Darmschleimhaut reizen und zur Verklumpung des Blutes führen. Durch Kochen werden Lektine jedoch bereits nach 15 Minuten zerstört. In gekeimten Hülsenfrüchten ist die Lektinkonzentration je nach Hülsenfrucht und Keimdauer um mehr als 90 Prozent reduziert. Deshalb betrachten Lebensmitteltoxikologen den Verzehr von Hülsenfrüchten in üblicher Zubereitungsform als unbedenklich. Hülsenfrüchte haben den höchsten Eiweißgehalt unter pflanzlichen Lebensmitteln. Die meisten Sorten enthalten kaum Fett, dafür aber reichlich Ballaststoffe, was sie zu einer idealen Wahl für eine gesunde Ernährung macht.

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Das sagt die Wissenschaft zur Blutgruppendiät

Qualitativ hochwertige Studien über die Blutgruppendiät wurden in der medizinischen Fachliteratur nicht veröffentlicht. Erwähnenswert sind die 2013 und 2014 veröffentlichten Studien über die Blutgruppendiät. Die Untersuchung aus dem Jahr 2013 analysierte die medizinische Weltliteratur und fand keine Studien, die einen Nutzen der Blutgruppendiät belegen. Im Jahr 2014 haben Wissenschaftler:innen festgestellt, dass Menschen, die eine der Blutgruppendiäten befolgten, eine gewisse Verbesserung bestimmter kardiovaskulärer Risikofaktoren (wie Cholesterin oder Blutdruck) aufwiesen. Diese Verbesserungen hingen jedoch nicht mit der Blutgruppe zusammen. Auch in einer Studie aus dem Jahr 2021 mit Menschen, die sich fettarm und vegan ernährten, wurde kein Zusammenhang zwischen der Blutgruppe und Stoffwechselwerten festgestellt.

Infos zu weiteren Diäten gibt's hier: 
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