Bekommt der Märchenkönig ein Monument in den Alpen?
Denkmal für König Ludwig II.: Ein bayerisches Mount Rushmore soll her
- Veröffentlicht: 23.06.2020
- 14:15 Uhr
- lh
Ludwig II. soll in den bayerischen Alpen ein ganz außerordentliches Denkmal erhalten – zumindest, wenn die Gruppe "Guglmänner SM. König Ludwig II." ein Mitspracherecht hätte. Denn die Mitglieder wollen das Konterfei des Königs in ein Bergmassiv meißeln; ganz nach dem Vorbild des Mount-Rushmore-Denkmals.
Die vier in Stein gemeißelten Präsidenten-Portraits, die das Mount-Rushmore-Denkmal in den USA zieren, kennen wohl die meisten. Nicht ohne Grund zählt es zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes. Nun könnten wir so ein Monument auch in Bayern bekommen – zumindest, wenn es um eine Gruppe von Anhängern König Ludwigs II. ginge.
Im Clip: Bayerisches Mount Rushmore - bekommt Ludwig II. ein Monumentaldenkmal?
Märchenkönig Ludwig II.: Tod unter mysteriösen Umständen
Der Regent lebte von 1845 bis 1886. Der Märchenkönig war für seine ausgeprägte Vorliebe zu Schlössern – und ihrem Erbau – bekannt. Denn unter seiner Herrschaft entstand nicht nur eine von Deutschlands bestbesuchten Touristenattraktionen, Schloss Neuschwanstein, sondern auch die Bauten Herrenchiemsee und Linderhof.
Auch sein Tod sorgt bis heute für zahlreiche Diskussionen, denn um ihn ranken sich ein paar Geheimnisse. König Ludwig II. ertrank im Starnberger See, offiziell wird davon ausgegangen, dass es sich um Selbstmord handelt. Doch viele zweifeln an dieser Version, weswegen auch andere Theorien über Unfälle oder Morde verbreitet sind.
Guglmänner SM. König Ludwig II.: Ein Denkmal in den Alpen
Hier kommen auch die Guglmänner SM. König Ludwig II. ins Spiel, denn sie glauben nicht an den Selbstmord des Regenten: "Die Guglmänner SM. König Ludwig II. haben es sich zur Aufgabe gemacht, nicht zu ruhen, bis die Todesumstände vollkommen aufgeklärt sind. Der König war kein Selbstmörder und erst recht kein Mörder; wir werden es nicht zulassen, daß unser König diesen Rufmord und diese Schmach noch länger zu erdulden hat", heißt es auf der Webseite der Gruppe.
Um den Märchenkönig gebührend zu ehren, haben die Mitglieder auch eine monumentale Idee: Ein Denkmal soll her! Das soll so aussehen wie das Mount Rushmore in den USA und ein Konterfei des Herrschers zeigen, wie die Guglmänner in einer Pressemitteilung erläutern.
Ein passender Ort wurde auch schon gefunden: Auf dem Gipfel der Kampenwand, bei Aschau im Chiemgau, soll Ludwig II. ins Bergmassiv gemeißelt werden, damit sein Monument nicht nur auf die zahlreichen Touristen, die die Mitglieder erwarten, hinunterblicken kann, sondern auch auf das Schloss Herrenchiemsee.
Unterstützung fehlt (noch)
Damit möglichst viele Unterstützer das Anliegen der Guglmänner auch aktiv vorantreiben könnten, bieten diese auf ihre Webseite eine Postkarte an, die sich Interessierte ausdrucken oder anfordern können, um sie an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder zu schicken, denn der hat sich zu dem Vorhaben noch nicht geäußert.
Generell ist eher zweifelhaft, ob König Ludwig II. wirklich bald als Steinhaupt über Bayern blickt, denn Simon Frank, Bürgermeister von Aschau i. Chiemgau, hat sich dazu bereits gegenüber merkur.de geäußert: "Die simulierte Postkarte ist ja zugegebenermaßen recht gut gelungen. Bei diesem digitalen Kunstwerk sollte es meiner Meinung nach aber auch bleiben."
Auch die Kampenwand an sich sollte als Ort nicht unbedingt in Frage kommen. "Die Kampenwand ist ein einzigartiges Naturdenkmal, das auf keinen Fall zerstört werden darf", erklärt Michael Ritter vom Bayerischen Landesamt für Heimatpflege gegenüber der Seite.