Special Olympics World Games 2023: Das solltest du über das größte inklusive Sportevent wissen

Was sind die Special Olympics?

Die Special Olympics World Games gelten als größtes inklusives Sportfest der Welt. Alle zwei Jahre finden sich Athlet:innen aus der ganzen Welt zu den Special Olympics zusammen. Die ersten offiziellen Spiele fanden 1968 vorerst nur für Athlet:innen aus den USA und Kanada statt. Eunice Kennedy Shriver, die Schwester des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, gründete die Spiele und war maßgeblich für ihre Entwicklung verantwortlich. Sie eröffnete ein Sommercamp für geistig behinderte und nicht behinderte Kinder, die gemeinsam Sport treiben und den Sommer verbringen konnten. Der Grund: Bis dato wurden behinderte Kinder von Sommercamps in den USA ausgeschlossen. Shriver setzte sich ihr Leben lang für mehr Rechte und Akzeptanz für Menschen mit geistiger Behinderung ein. Was als "Camp Shriver" in den 60er Jahren begann, entwickelte sich zu einem der größten Sportevents der Geschichte. 1988 wurde es vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannt. Mit dem Ziel, Menschen mit einer geistigen Behinderung sichtbar zu machen und teilhaben zu lassen, fanden die Spiele im Abstand von zwei Jahren mit immer mehr teilnehmenden Nationen statt.

Dieses Jahr treten nun erstmals in Berlin 7000 Sportler:innen aus 174 Ländern in 26 verschiedenen Sportarten an.

Das sind die Special Olympics 2023 in Berlin:

Was ist der Unterschied zwischen den Paralympics und Special Olympics?

Die Special Olympics sind unbedingt von den Paralympischen Spielen zu unterscheiden. Bei den Paralympischen Spielen treten Menschen mit einer körperlichen Behinderung an. Die Special Olympics begrüßen hingegen Sportler:innen mit einer geistigen und mehrfachen Behinderung.

Allgemein unterschieden sich die Special Olympics von den Paralympics in drei Hauptbereichen: der Struktur ihrer Organisation, der Behinderungskategorien der Athlet:innen und in den Kriterien und der Philosophie, nach denen sie teilnehmen.

Erfahre mehr über das Klassifizierungssystem der Special Olympics:

So war die Eröffnungsfeier der Special Olympics

Die Eröffnungsfeier der Special Olympics World Games fanden am Samstag, 17. Juni 2023, statt. Ausgetragen wurden sie ab 20:15 Uhr im Olympiastadion in Berlin. Von einer Parade über Grußworte, Showelementen bis hin zur Entzündung der Special Olympics Flamme war alles dabei. Am Ende wartete auf alle Teilnehmenden und Zuschauenden ein spektakuläres Finale mit dem Song der Special Olympics „Are You Ready” von Madcon, einem Auftritt der Blue Man Group und einem imposanten Feuerwerk.

Wie kommt die olympische Fackel nach Berlin?

Keine Olympics ohne ein olympisches Feuer! Bereits am 07. Juni 2023 wurde die "Flame of Hope" im historischen Tempel Zappeion Megaron entzündet. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wurde die Flamme unter anderem an den Geschäftsführer der "Special Olympics Berlin 2023" übergeben.

Bereits einen Tag später wurde die Flamme mit dem Flugzeug nach Berlin gebracht. Der eigentliche Fackellauf wird anschließend vom 14. bis zum 17. Juni in Berlin und Brandenburg stattfinden, bis letztendlich bei der feierlichen Eröffnungsfeier das olympische Feuer entzündet wird.

Sportarten der Special Olympics

Vom Einzelwettkampf bis hin zum Teamsport: Bei den Special Olympics World Games treten die Sportler:innen in 26 Sportarten an. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Arten von Wettkämpfen. Zum einen gibt es "Special-Olympics-Sportarten", die selbstständig von geistig oder mehrfach Behinderten ausgeführt werden. Dazu zählen:

• Badminton
• Basketball
• Basketball 3x3
• Boccia
• Bowling
• Freiwasserschwimmen
• Fußball
• Futsal (Hallenfußball)
• Golf
• Gerätturnen
• Handball
• Hockey
• Judo
• Kraftdreikampf
• Kanu
• Leichtathletik
• Radsport
• Reiten
• Rhythmische Sportgymnastik
• Roller Skating
• Schwimmen
• Tennis
• Tischtennis

Die Athlet:innen treten aber auch in Sportarten an, bei denen ihnen sogenannte Unified Athletes zur Seite stehen. Hier handelt es sich um Menschen ohne Behinderung. Dabei werden in verschiedenen Disziplinen Teams gebildet, die aus beeinträchtigten und nicht beeinträchtigten Sportler:innen bestehen. Im Fokus steht dabei der gemeinsame Sport - ohne Leistungsdruck und mit der Absicht, etwas voneinander lernen zu können. Insgesamt 16 der 26 Sportarten werden von 1064 Athlet:innen begleitet:

• Badminton
• Basketball
• Basketball 3x3
• Beachvolleyball
• Boccia
• Bowling
• Freiwasserschwimmen
• Fußball
• Futsal
• Golf
• Handball
• Kanu
• Segeln
• Tennis
• Tischtennis
• Volleyball

Diese Athlet:innen haben Chancen auf eine Medaille

Natürlich wollen die Athlet:innen im besten Fall auch eine Medaille in ihrer Disziplin gewinnen. Vor allem beim deutschen Judoka, bestehend aus Andrea Kuhne und Timo Karmasch, rechnet sich ihr Trainer große Chancen aus: Andrea Kuhne ist zweifache Europa-Judomeisterin und Timo Karmasch ist amtierender Judo-Weltmeister.

Aber auch Schwimmer Dorian Burkardt könnte eine Medaille gewinnen. Bereits seit vier Jahren bereitet er sich auf die Special Olympics vor, um seine Bestzeit zu toppen. Zur Niederbayerischen Kurzbahnmeisterschaft schwamm er sich insgesamt sieben Mal auf den ersten Platz in seiner Altersklasse. Sein größter Wunsch für die Special Olympics bleibt weiterhin, Weltmeister im Schwimmen zu werden.