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"Uns läuft die Zeit davon"

1. FC Nürnberg immer näher am Abgrund

  • Veröffentlicht: 10.03.2019
  • 19:22 Uhr
  • dpa
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Kein Sieg seit fast sechs Monaten, kein Punkt in Hoffenheim: Die Lage des 1. FC Nürnberg wird immer aussichtsloser. Interimscoach Schommers will weiter kämpfen.

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Interimstrainer Boris Schommers sprach lange im Kreis zu seiner schwer gebeutelten Mannschaft. Dann trotteten die Profis des 1. FC Nürnberg mit gesenkten Köpfen in die Fankurve. Doch auch nach dem 1:2 (0:1) bei 1899 Hoffenheim, das für den Tabellenletzten aus Franken das 19. sieglose Bundesliga-Spiel in Serie bedeutete, empfingen die Anhänger ihre Spieler mit ermutigenden Gesängen. "Wir stehen zu dir - für jetzt und alle Zeit", hallte es kräftig aus der Fankurve, nachdem der neunte Abstieg aus der höchsten deutschen Spielklasse wieder einmal ein großes Stück wahrscheinlicher geworden war.

"Das ist ein verdienter Sieg für Hoffenheim. Meiner Mannschaft hat in der ersten Halbzeit Mut, Hoffnung und Glaube gefehlt", sagte der frühere Assistent Schommers, der als Nachfolger von Michael Köllner in vier Partien weiter sieglos bleibt. Die Zahlen sprechen brutal gegen Nürnberg: 13 Punkte nach 25 Spielen, so schlecht war in der Bundesliga noch keine Mannschaft seit Einführung der Drei-Punkte-Regel im Jahr 1995.

"Moral gezeigt"

Vor 29 015 Zuschauern in Sinsheim hatte Andrej Kramaric (25. Minute/Handelfmeter/78.) beide Tore für das Team von Trainer Julian Nagelsmann erzielt. FCN-Kapitän Hanno Behrens (61.) gelang zwischenzeitlich der Ausgleich. "Wir haben Moral gezeigt, aber uns läuft die Zeit davon", befand Nürnbergs Robert Bauer.

In drastischen Worten formulierte er, was Spieler, Verantwortliche und Fans wohl schon seit Monaten denken: "Ich spiel lieber scheiße und hole Punkte als andersrum." Doch auch spielerisch ließ Nürnbergs Leistung im Kraichgau mal wieder zu wünschen übrig. Schommers erkannte nach dem 0:1 gegen RB Leipzig aber einen erneuten Fortschritt. Es könne keiner sagen, dass "das Team nicht lebt", fügte der 40-Jährige an.

Weder Schwalbe noch Elfmeter

Die Partie begann gleich mit einem echten Aufreger. Schiedsrichter Christian Dingert pfiff nach einem Zweikampf zwischen Ewerton und Kramaric zunächst Strafstoß für die TSG, musste die Entscheidung dann aber nach Eingreifen des Video-Schiedsrichters zurücknehmen: Kramaric hatte sich ohne Kontakt fallen lassen. "Ich würde es nicht als klassische Schwalbe bezeichnen, aber natürlich auch nicht als Elfmeter", kommentierte Nagelsmann, dessen Team mit dem Sieg wieder ein Stück näher an die Europapokal-Plätze heranrückte.

Die verdiente Führung für Hoffenheim brachte dann doch ein Elfmeter, diesmal ein berechtigter: Nach einem Handspiel von Patrick Erras trat Vize-Weltmeister Kramaric an und verwandelte sicher in die linke untere Torecke.

"Imponierend"

Nach der Pause wirkte der FCN etwas aufgeweckter und bemühte sich, das Spiel selbst in die Hand zu nehmen. Ein Abschluss von Mikael Ishak (54.) blieb zunächst noch viel zu harmlos. Doch dann legte der Stürmer auf Behrens auf, der mit links ausglich. "Die Mannschaft ist imponierend mit den Rückschlägen umgegangen", sagte Schommers, die Belohnung dafür blieb aber aus.

Nagelsmann brachte nach dem 1:1 die Offensivspieler Adam Szalai und Leonardo Bittencourt und ging voll ins Risiko. Die Kraichgauer wurden belohnt. Szalai legte im Strafraum ab, Kramaric vollendete sehenswert mit der Hacke zum 2:1-Endstand. "Er hat seinen Job wieder mal erledigt", kommentierte Nagelsmann.

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