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DJV warnt vor bedrohlicher Situation

Angriffe auf Journalisten bei Pegida-Demo

  • Veröffentlicht: 29.09.2015
  • 18:04 Uhr
  • dpa
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© dpa

Die fremdenfeindlichen Bewegungen Pegida in Dresden und Legida in Leipzig erhalten wieder Zulauf. Auch Übergriffe gibt es wieder.

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Bei einer Kundgebung der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung sind am Montagabend in Dresden Journalisten angegriffen worden. Wie die "Dresdner Neuesten Nachrichten" und der MDR berichteten, erhielt ein Reporter einen Faustschlag ins Gesicht, ein weiterer sei von einem Pegida-Anhänger getreten worden. Die Täter seien anschließend in der johlenden Menge verschwunden. Beide Journalisten wollten Anzeige erstatten, hieß es. Die Polizei nahm nach Angaben eines Behördensprechers Ermittlungen auf.

Das Bündnis verzeichnete kurz vor dem ersten Jahrestag seiner Gründung Mitte Oktober am Montagabend erneut Zulauf. Nach Schätzungen der Gruppe Durchgezählt im Anschluss an den Demonstrationszug durch die Dresdner Altstadt lag die Teilnehmerzahl zwischen 7000 und 8500. dpa-Reporter waren bei der Auftaktkundgebung zunächst von etwa 10 000 Pegida-Anhängern auf dem Theaterplatz vor der Semperoper ausgegangen. Polizei und Stadt geben schon seit Monaten keine Zahlen mehr bekannt.

Zu den Angriffen auf die Journalisten kam es den Berichten zufolge während des Demonstrationszuges in Höhe des Sächsischen Landtags. Bei der Kundgebung hatten Pegida-Chef Lutz Bachmann und der Schweizer Rechtspopulist Ignaz Bearth Stimmung gegen Journalisten der sogenannten «Lügenpresse» sowie gegen Ausländer und Politiker gemacht. Gegendemonstranten waren nicht zu sehen.

DJV warnt vor bedrohlicher Situation

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat Gewalt gegen Journalisten scharf verurteilt. "Das ist eine bedrohliche Situation, die wir außerordentlich ernst nehmen", sagte DJV-Sprecher Hendrik Zörner am Dienstag. Tätliche Angriffe auf Journalisten seien etwas, das "überhaupt nicht geht". Am Montagabend waren zwei Reporter auf der Kundgebung der fremdenfeindlichen "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" von Unbekannten angegriffen worden. Ein Journalist bekam einen Faustschlag ins Gesicht, der andere wurde getreten. Beide wollen Anzeige erstatten.

Der DJV ermunterte betroffene Kollegen, sich mit Anzeigen zur Wehr zu setzen. Der Verband will prüfen, ob die bei der jüngsten Pegida-Demonstration gehaltenen Reden Straftatbestände erfüllen. "Wenn wir da eine Handhabe sehen, juristisch dagegen vorzugehen, werden wir es tun", sagte Zörner.

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