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Gute Auftragslage

Arbeitslosigkeit sinkt auf 24-Jahres-Tief

  • Veröffentlicht: 31.03.2015
  • 17:42 Uhr
  • Sat.1
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Nach einem überraschend guten ersten Quartal rechnet die Bundesagentur für Arbeit (BA) in diesem Jahr mit einem leichten Jobaufschwung.

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Nach einem überraschend guten ersten Quartal rechnet die Bundesagentur für Arbeit (BA) in diesem Jahr mit einem leichten Jobaufschwung. Das für 2015 erwartete stärkere Wirtschaftswachstum werde die Zahl der Arbeitslosen voraussichtlich um rund 100 000 auf 2,8 Millionen drücken, sagte BA-Vorstandschefs Frank-Jürgen Weise am Dienstag in Nürnberg. Bisher war die Bundesagentur lediglich von einem Rückgang um rund 25 000 im Jahresschnitt ausgegangen.

Im März hatten der milde Winterausklang und die robuste Konjunktur die Arbeitslosigkeit auf den niedrigsten März-Stand seit 24 Jahren sinken lassen. Zum Frühjahrsbeginn waren in Deutschland der BA zufolge 2,932 Millionen Männer und Frauen ohne Job; das sind 85 000 weniger als im Februar und 123 000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte auf 6,8 Prozent zurück.

Gute Auftragslage

Nach Weises Einschätzung profitiert der Arbeitsmarkt derzeit verstärkt von der konjunkturellen Aufwärtsentwicklung. Viele Firmen seien gut ausgelastet und schafften neue Stellen, wie die Beschäftigtenstatistik zeige. "Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen bleibt hoch", unterstrich Weise. Zufrieden zeigte sich auch Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD): "Der Arbeitsmarkt ist in guter Verfassung und profitiert von der starken wirtschaftlichen Entwicklung."

Noch keine größeren Auswirkungen verzeichnet die Bundesagentur infolge der Mindestlohnregelung. "Wir haben bislang noch keine harten Fakten", sagte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt. Man habe lediglich einen stärkeren Rückgang bei den Minijobs beobachtet. Nach Angaben der Minijob-Zentrale lag deren Zahl im Januar um rund 255 470 niedriger als im Dezember. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum war sie um lediglich 91 000 zurückgegangen.

Trügt der Schein?

Alt warnte aber vor übereilten Schlussfolgerungen: "Es kann sein, dass ein Teil der weggefallen Minijobs in sozialversicherungspflichtige Stellen umgewandelt wurde", sagte er. Auffällig sei jedenfalls, dass gerade im Handel zuletzt besonders viele neue Stellen geschaffen wurden. Nach Alts Angaben wurde ein großer Teil der Minijobs bislang mit weniger als 8,50 Euro entlohnt.

Zuversichtlich stimmt die Bundesagentur-Spitze das weiter wachsende Angebot an offenen Stellen: Im März waren bei den Arbeitsagenturen 542 000 Posten ausgeschrieben. Nach den jüngsten Daten vom Februar legte auch die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt um 28 000 auf 42,49 Millionen zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Plus von 384 000. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg im Januar saisonbereinigt um 76 000 auf 30,32 Millionen - ein Zuwachs von 585 000 binnen Jahresfrist.

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