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Luxemburger bringt Wirtschaftssanktionen gegen Ankara ins Spiel

Asselborn zur Türkei: Methoden wie "während der Nazi-Herrschaft"

  • Veröffentlicht: 07.11.2016
  • 12:04 Uhr
  • dpa
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© dpa

Wiederholt sich in der Türkei gerade die deutsche Geschichte? Davon ist der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn überzeugt und vergleicht die aktuelle Entwicklung mit jener aus der Nazi-Zeit.

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Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat die aktuellen Entwicklungen in der Türkei mit denen in der Nazi-Zeit verglichen. Zum Vorgehen gegen Regierungsgegner unter dem von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ausgerufenen Ausnahmezustand sagte Asselborn im Deutschlandfunk: "Das sind Methoden, das muss man unverblümt sagen, die während der Nazi-Herrschaft benutzt wurden." Die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Regierung in Ankara seien bereits jetzt "theoretisch" ausgesetzt. Asselborn brachte am Montag zudem mögliche Wirtschaftssanktionen gegen Ankara ins Spiel.

"50 Prozent der Exporte der Türkei gehen in die Europäische Union", sagte der Minister. "60 Prozent der Investitionen in die Türkei kommen aus der Europäischen Union. Das ist ein absolutes Druckmittel. Und in einem gewissen Moment kommen wir nicht daran vorbei, dieses Druckmittel einzusetzen, um die unsägliche Lage der Menschenrechte zu konterkarieren."

Erdogan kümmert die Kritik nicht

Asselborn gab zu einem möglichen Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen zu bedenken, "dass es Millionen Menschen in der Türkei gibt, die glauben, dass die einzige Hoffnung, um aus diesem Loch herauszukommen, die Europäische Union ist".

Erdogan hatte nach den jüngsten Verhaftungen von kritischen Journalisten und Oppositionsabgeordneten in der Türkei am Sonntag deutlich gemacht, dass ihn Kritik aus dem Ausland nicht interessiere. "Es kümmert mich überhaupt gar nicht, ob sie mich einen Diktator oder Ähnliches nennen", sagte er. "Das geht zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus. Wichtig ist, was mein Volk sagt."

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