Nach Slowenien und Serbien
Auch Kroatien schließt Balkanroute
- Veröffentlicht: 15.03.2016
- 11:33 Uhr
- dpa
Nach Slowenien und Serbien hat auch Kroatien die Balkanroute für Flüchtlinge geschlossen.
Nach Slowenien und Serbien hat auch Kroatien die Balkanroute für Flüchtlinge geschlossen. Das berichtete der kroatische Innenminister Vlaho Orepic am Mittwoch im RTL-Fernsehen in Zagreb. Obwohl sein Land nicht wie Slowenien dem Schengenraum für ungehindertes Reisen angehöre, wende es seit Mitternacht dieselben Regeln an wie der nördliche Nachbar. Einreisen dürften nur noch Menschen mit gültigen Pässen und Visa.
Nachbarn machten es vor
Am Vortag hatten Slowenien und Serbien mitgeteilt, die bisherige Abmachung aller Staaten der Balkanroute, dass Flüchtlinge und Migranten mit einem einzigen in Mazedonien ausgestellten Papier zur Registrierung bis nach Österreich reisen können, gelte von diesem Mittwoch an nicht mehr. Slowenien werde in Zukunft pro Monat 40 bis 50 Menschen Asyl gewähren, zitierte das nationale slowenische Radio Regierungschef Miro Cerar. Die serbische Regierung schrieb auf ihrer Internetseite: "Serbien kann es sich nicht leisten, eine Sammelstelle für Flüchtlinge zu werden". Auch Kroatien, das zwischen Slowenien und Serbien liegt, werde in dieser Weise reagieren.
Über die Balkanroute waren im vergangenen Jahr mehr als eine Million Menschen nach Westeuropa gelangt. Früher waren die Menschen auf der Balkanroute von einem an den nächsten Staat weitergereicht worden, weil sie in der Regel nach Österreich und vor allem nach Deutschland wollten.