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Betriebe finden keine Azubis - was sind die Gründe für diese Entwicklung?

Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt

  • Veröffentlicht: 14.12.2016
  • 21:22 Uhr
  • dpa
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Das Angebot ist konstant, die Nachfrage bei den Jugendlichen beinahe ebenfalls. Und trotzdem bleiben immer mehr Ausbildungsstellen in Deutschland unbesetzt. Was sind die Gründe für diese Entwicklung?

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Zehntausende Ausbildungsstellen in Deutschland sind im Jahr 2016 unbesetzt geblieben - obwohl die Nachfrage angehender Azubis weiterhin größer war als das Angebot der Betriebe. Das zeigt die Ausbildungsmarktanalyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Die Betriebe fanden demnach für 43.500 Ausbildungsstellen keine Azubis - das waren 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr (41.600). Die Nachfrage junger Leute sank geringfügig um 0,4 Prozent auf 600.900. Sie übertraf damit erneut die Anzahl freier Ausbildungsstellen (563.800), die im Vergleich zu 2015 gleich blieb.

Aber warum bleiben immer mehr Stellen frei, obwohl die Nachfrage junger Menschen das Angebot an freien Stellen übertrifft? "Wir nennen das Passungsprobleme, und die verstärken sich weiter. Das ist eine große Herausforderung", sagt Andreas Pieper vom BIBB. Man könnte auch sagen: Was die Betriebe an Ausbildungen anbieten, ist immer weniger das, was die Jugendlichen wollen.

Zahlen des BIBB von 2015 zeigen, in welchen Berufen der Anteil an unbesetzten Ausbildungsstellen sehr hoch ist. Dazu zählen Fleischer, Bäcker, Klempner und Restaurantfachmann.

Junge Frauen mit Abitur studieren eher

Ein weiterer Trend bleibt: Immer weniger junge Frauen interessieren sich für eine Ausbildung. 2016 lag ihre Zahl bei 322.800. Vor sieben Jahren waren es noch 381.800 - seit 2009 ist das ein Rückgang um 15,5 Prozent, während die Zahl männlicher Interessenten im selben Zeitraum nahezu konstant geblieben ist (minus 0,8 Prozent). Im Jahr 2016 waren 480.800 Männer an einer Ausbildung interessiert (2009: 484.700).

Das stetig sinkende Interesse weiblicher Schulabgänger an einer Ausbildung schlägt sich in der Zahl der von ihnen abgeschlossenen Ausbildungsverträge nieder: Sie sank 2016 im Vorjahresvergleich um 1,7 Prozent auf 204.100. Aus Sicht des BIBB ist einer der Gründe, dass viele junge Frauen mit Abitur eher studieren als eine Ausbildung machen wollen. Bei den jungen Männern sieht der Trend anders aus: Sie schlossen 2016 sogar etwas mehr neue Ausbildungsverträge ab, denn 316.200 bedeuteten ein leichtes Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zu 2015. Ingesamt wurden 520.300 Ausbildungsverträge geschlossen.

Die Analyse des Instituts basiert auf einer Erhebung von neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zum 30. September sowie auf der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit.

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