Neue Forderungen der EVG
Bahn-Tarifrunde: Kaum Fortschritte
- Veröffentlicht: 09.03.2015
- 18:36 Uhr
- dpa
Die Gewerkschaft EVG hat der Bahn in der Tarifrunde eine lange Forderungsliste vorgelegt. Sie scheint die ohnehin ausgedehnte Runde weiter zu verlängern. Notfalls will die EVG einen zweiten Vorschuss.
In der Tarifrunde bei der Deutschen Bahn geht es nur mühsam voran. Schwierigkeiten macht vor allem eine Forderungsliste der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mit 16 Punkten. Lediglich in Detailfragen habe man sich am Montag angenähert, teilte die EVG nach Verhandlungen mit der Bahn in Berlin mit.
Die Forderungen seien "sehr umfangreich", sagte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber nach dem Treffen. Der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner erläuterte, es gehe unter anderem um familienfreundliche Arbeitszeitregelungen sowie um Schicht- und Dienstplanung. Beide Seiten wollen die Verhandlungen am 25. März fortsetzen.
Konzern und Gewerkschaft kämen "Schritt für Schritt voran", meinte Bahn-Manager Weber. Es gebe jedoch zu dem Forderungskatalog der EVG "noch erheblichen Klärungsbedarf - in der Sache, aber auch in der Frage, was wirtschaftlich machbar ist", fügte er hinzu. Ziel des Unternehmens sei es, "bis Ostern zu weiteren Ergebnissen zu kommen".
EVG mit deutlichen Forderungen
Bisher wurde für die Bahn-Mitarbeiter im Zugbetrieb und der Infrastruktur eine Vorschusszahlung von 750 Euro vereinbart, für die Angestellten im Dienstleistungsbereich von 300 Euro. "Sollte es bei der nächsten Verhandlung keinen Durchbruch geben, werden wir weitere Vorschusszahlungen verlangen", sagte Kirchner. "Wir fordern 100 Euro pro Monat bis zu einem endgültigen Abschluss."
Die EVG war Mitte 2014 mit einer Forderung von sechs Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 150 Euro pro Monat in die Tarifrunde gegangen. Die Bahn hatte im Oktober der EVG und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) eine dreistufige Einkommenserhöhung um insgesamt fünf Prozent bei 30 Monaten Vertragslaufzeit angeboten. Mit der GDL verhandelt die Bahn an diesem Freitag in Frankfurt weiter.