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Trauriges Ende

Beim Trampen getötete Sophia in Amberg beigesetzt

  • Veröffentlicht: 16.09.2018
  • 11:41 Uhr
  • dpa
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© Daniel Karmann/dpa

Rund drei Monate nach dem Mord an Sophia Lösche ist die Studentin im Familien- und Freundeskreis beigesetzt worden. Die Trauerrede richtete sich auch an diejenigen, die das Schicksal der jungen Frau für ihre Zwecke instrumentalisieren.

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Die beim Trampen getötete Studentin Sophia Lösche ist im Familien- und Freundeskreis beigesetzt worden. Das bestätigte ihr Bruder Andreas am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Die junge Frau wurde demnach am Freitag auf dem Katharinenfriedhof in Amberg bestattet, rund 200 Freunde und Angehörige begleiteten sie auf ihrem letzten Weg.

In der Traueransprache hieß es nach Angaben von Andreas Lösche: «Wir können, wir müssen sie nicht mehr beschützen. Nur vor einem noch (...): vor dem Missbrauch ihrer Geschichte und ihres Namens. Wenn ihrem Namen, wenn ihrer Liebe, wenn ihrer Haltung und ihrem Schicksal Gewalt angetan werden, weil manche meinen, damit Hass und Kälte verbreiten zu können - und menschenverachtendes Reden und Verhalten rechtfertigen zu können – ja, davor können und müssen wir sie schützen.»

Ihr Name und ihre Geschichte dürfen nicht instrumentalisiert werden

Die 28-jährige Sophia, die in Leipzig studierte, war den Ermittlungen zufolge Mitte Juni beim Trampen umgebracht worden. Wenige Tage später wurde ihre Leiche bei einer Autobahntankstelle nahe der Gemeinde Asparrena in Nordspanien gefunden. Zuvor hatte die Polizeieinheit Guardia Civil in Jaen in der südspanischen Region Andalusien den Tatverdächtigen gefasst. Ein 41 Jahre alter marokkanischer Lastwagenfahrer sitzt als ihr mutmaßlicher Mörder in Untersuchungshaft. Er wurde nach Deutschland ausgeliefert und befindet sich derzeit in einem Gefängnis in Oberfranken.

Sophias Familie wehrt sich dagegen, dass Rechtspopulisten das Schicksal der jungen Frau für ihre Zwecke missbrauchen. Als Teilnehmer einer AfD-Demonstration in Chemnitz ihr Foto durch die Innenstadt trugen, erklärte ihr Bruder: «Wir lassen nicht zu, dass das Andenken an unsere Sophia für ausländerfeindliche Zwecke missbraucht wird. Wir stellen uns in ihrem Namen gegen die Instrumentalisierung ihrer Person für Hetze, Rassismus und Hass.»

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