Anzeige
Nach Weihnachtsmarkt-Anschlag

Berliner Polizei weist Misshandlungsvorwurf zurück

  • Veröffentlicht: 30.12.2016
  • 17:03 Uhr
Article Image Media
© dpa

Die Berliner Polizei hat Vorwürfe vehement zurückgewiesen, nach dem Anschlag einen Verdächtigen misshandelt zu haben.

Anzeige

Die Berliner Polizei hat den Vorwurf zurückgewiesen, einen nach dem Weihnachtsmarkt-Anschlag Festgenommenen misshandelt zu haben. «Das hat nicht den Hauch von Substanz», sagte Sprecher Winfrid Wenzel am Freitag. "Der Mann ist definitiv von keinem Mitarbeiter misshandelt worden." Die Polizei sehe sich in ihrer Arbeit diskreditiert. "Das tut uns richtig weh."

Der Mann war kurz nach dem Anschlag am 19. Dezember auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche festgenommen worden. Er kam schnell wieder frei, weil er fälschlich verdächtigt wurde. Der mutmaßliche Attentäter Anis Amri wurde später in Italien erschossen.

Verständigungs-Probleme?

Die britische Zeitung "The Guardian", die nach eigenen Angaben mit dem 24-Jährigen sprach, hatte über angebliche Schläge gegen den Festgenommenen berichtet. Wenzel zufolge sprach die Polizei nach der Veröffentlichung des Interviews am Freitag mit dem Pakistaner - mit Hilfe eines fachkundigen Dolmetschers. Der Mann habe betont, er sei weder geschlagen, misshandelt oder verletzt worden.

Vielmehr habe sich der Mann dankbar für die Unterstützung gezeigt. So seien eine neue Unterkunft und Kleidung organisiert worden. Zudem könne er jederzeit anrufen, wenn er sich bedroht sehen sollte. Zudem gebe es seit Tagen einen "sehr guten, wechselseitigen Kontakt".

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland: "Es ist völlig ausgeschlossen, dass Beamte Verdächtige schlagen."

Fürchtet er um sein Leben?

Dem "Guardian" zufolge wollte der Pakistaner bekannter machen, dass er unschuldig sei. Demnach fürchte er in Deutschland um sein Leben. Zudem sei seine Familie in Pakistan von Sicherheitskräften kontaktiert worden. Es habe Drohanrufe gegeben. Der Mann stammt aus der armen und unruhigen Provinz Baluchistan. Dort sind viele Extremistengruppen aktiv.

Mehr Informationen
Trump geht wieder auf die Medien los, dieses Mal mit den Fäusten.
News

Trump liefert sich Faustkampf mit CNN

  • 04.11.2024
  • 19:46 Uhr