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Psychopath Ian Brady

Britischer «Moor-Serienmörder» unter Geheimhaltung bestattet

  • Veröffentlicht: 03.11.2017
  • 15:09 Uhr
  • dpa
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© William H. Alden / Getty Images

Seine Morde sind etwa ein halbes Jahrhundert her. Doch die grausamen Taten des Psychopathen Ian Brady sind in Großbritannien nicht vergessen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wurde seine Urne jetzt im Meer versenkt - mehrere Monate nach seinem Tod.

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Ende des Streits um einen toten Psychopathen: Die Asche des britischen «Moor-Serienmörders» Ian Brady ist ein knappes halbes Jahr nach seinem Tod im Meer verstreut worden. Das teilten die Behörden am Freitag in Liverpool mit. Der Fall Brady gehört zu den größten Kriminalfällen der britischen Geschichte.

Brady hatte vor mehr als 50 Jahren fünf Kinder gemeinsam mit seiner Freundin bestialisch gequält und umgebracht. Die Toten versteckte das Paar im nordenglischen Moor. Mit seinen Taten wollte er sich von der Masse abheben, wie Brady vor Gericht sagte.

Musikwünsche zur Beerdigung

Auch seine Beerdigung wollte der schwerkranke Mörder inszenieren: Er wünschte sich die Symphonie fantastique von Hector Berlioz - in dem ausgewählten Satz geht es um einen Hexensabbat. Zudem gab es Gerüchte, dass Brady seine Asche im Moor, wo er seine Opfer vergraben hatte, verstreuen lassen wollte. Das lehnten die Behörden ab. Der Serienmörder starb Mitte Mai im Alter von 79 Jahren in einem Hochsicherheitskrankenhaus in Maghull bei Liverpool.

Die Behörden ließen seine Leiche ohne Zeremonie am 25. Oktober in Liverpool verbrennen, die Asche mit Polizeischutz zum Hafen bringen und sie im Meer verstreuen, wie sie erst jetzt mitteilten. Musik und Blumen waren tabu. «Wir sind froh, dass diese Angelegenheit nun erledigt ist», heißt es in dem Schreiben. Man habe eine Lösung gefunden, die mit den Interessen der Öffentlichkeit und der Angehörigen der Opfer vereinbar sei.

Hass der Bevölkerung

Bradys Komplizin Myra Hindley war 2002 gestorben, vermutlich an einem Herzinfarkt. Der Hass auf das «Monster» war damals in der Bevölkerung so groß, dass Polizisten ihren Sarg bewachen mussten, um - wie sie erklärten - möglicher Leichenfledderei vorzubeugen.

Mindestens vier Leichen versteckte Brady im Saddleworth-Moor bei Manchester. Bis heute ist die Leiche eines fünften Opfers verschwunden. Der Psychopath schrieb in der Haft Briefe an Journalisten, in denen er sich über seine Behandlung beschwerte. Er bezeichnete sich außerdem als hochintelligent und unverstanden.

Brady und seine Freundin waren 1966 für drei Morde verurteilt worden. In den 80er Jahren gestand Brady in einem Interview, zwei weitere Kinder getötet zu haben. Die Opfer waren 10 bis 17 Jahre alt.

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