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Flughafen-Desaster

Bund setzt BER-Chef Hartmut Mehdorn unter Druck

  • Veröffentlicht: 14.03.2014
  • 16:15 Uhr
  • vwe, DPA
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Der Bund erhöht den Druck auf den Chef des Hauptstadtflughafens, Hartmut Mehdorn, einen Eröffnungstermin für das Milliardenprojekt zu nennen. "Ich bin ungeduldig und ich bin auch etwas sauer", sagte Verkehrs-Staatssekretär Rainer Bomba (CDU) vor einer Sitzung des Projektausschusses. "Ich brauche keine Nebenkriegsschauplätze, ich brauche Fortschritt, ich brauche Termine und ich brauche Kosten", sagte Bomba. "Herr Mehdorn hat uns versprochen, dass das in den nächsten Tagen kommt." Der Projektausschuss des Aufsichtsrats trat am Freitag zusammen, um über den Fortgang des mit großen Problemen beladenen Neubaus zu beraten.

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Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) stärkte Mehdorn abermals den Rücken. "Herr Mehdorn hat seine Position und die hat er vertreten. Insofern kämpft er für die Interessen des Flughafens", sagte Wowereit und bezog sich auf den Widerstand des Flughafenchefs gegen ein strikteres Nachtflugverbot. "Da hat er die volle Unterstützung des Landes Berlin und auch des Bundes. Insofern ist da ein Einklang."

Bomba erklärte: "Herr Mehdorn ist wirklich ein exzellenter Manager. Aber er muss jetzt auch klar und deutlich machen, wo seine Erfolge liegen." Die Firma Siemens könne seit Monaten nicht mit dem Umbau der Brandschutzanlage beginnen, weil der Flughafen noch nicht alle Pläne geliefert habe. Vor allem die Unzulänglichkeiten der Brandschutzanlage hatten die Eröffnung des Flughafens verzögert.

Der Architekt des Hauptstadtflughafens, Hans-Joachim Paap, sieht insgesamt die "kleinteilige Auftragsvergabe" und zahlreiche Planungsänderungen als Hauptgründe für die jahrelangen Verzögerungen an dem Bau. "Die Hauptverantwortung für das Desaster liegt bei der Flughafengesellschaft", sagte Paap vor dem Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Sie habe schon im April 2008 gewusst, "dass der Eröffnungstermin im Oktober 2011 nur mit unkonventionellen und risikobehafteten Maßnahmen einzuhalten war".

Der Architekt Paap aus dem Büro von Gerkan, Marg und Partner hatte den neuen Flughafen federführend entworfen. Nach der zweiten Terminabsage im Mai 2012 setzten die Betreiber die Gerkan-Architekten vor die Tür. Mehdorn holte Paap ein Jahr später jedoch zurück. Paap arbeitet heute als Berater in Mehdorns Team. Ein Eröffnungsdatum für den neuen Flughafen in Schönefeld gibt es noch immer nicht.

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