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2,9 Millionen Überstunden im vergangenen Jahr

Bundespolizei klagt über massive Arbeitsbelastung

  • Veröffentlicht: 04.11.2016
  • 13:59 Uhr
  • dpa
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Über 2 Millionen Überstunden, ca. 25 Krankheitstage im Jahr - die Bundespolizei ist im Dauereinsatz und klagt über zu viel Belastung. Eine schnelle Lösung des Problems ist nicht in Sicht.

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Die Anschläge von Paris und Brüssel, die Absage des Fußball-Länderspiels in Hannover sowie die vielen anderen Terrorwarnungen und Silvester in Köln: Die Bundespolizei war 2015 im Dauereinsatz. Insgesamt fielen im vergangenen Jahr etwa 2,9 Millionen Überstunden an, erklärte der Chef des Bundespolizeipräsidiums, Dieter Romann, am Freitag in Potsdam zur Jahresbilanz 2015 der Behörde.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zeigte sich skeptisch: "Die Zahlen der Leistungsbilanz drücken nicht aus, wie stark die Bundespolizei wirklich belastet ist. Unsere Kollegen haben im Schnitt 25 Krankheitstage pro Jahr und wir haben nach wie vor rund 2,2 Millionen Überstunden auf der Uhr", teilte Jörg Radek mit, der Vorsitzende der GdP in der Bundespolizei. Weil Personal fehle, gebe es fast keine Möglichkeiten, tatsächlich Stunden abzubauen.

G7-Einsatz und Grenzkontrollen

Nach Aussage von Bundespolizeichef Romann ist die gesamte Truppe spätestens seit dem G7-Einsatz im bayrischen Elmau "nicht mehr aus den Stiefeln herausgekommen". Dazu habe auch die Wiedereinführung von Grenzkontrollen im Zuge der Flüchtlingskrise beigetragen. Vom 13. September bis zum Jahresende 2015 wurden mehr als 717.000 illegal Eingereiste durch die Bundespolizei festgestellt, im ganzen Jahr 2015 waren es 865.374. Ein Jahr zuvor wurden 57.000 solcher Fälle gezählt.

Romann hob hervor, dass es bei der Bundespolizei künftig 3000 Stellen mehr geben werde. "Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, auch wenn die ersten 1.000 neuen Kollegen nicht vor dem Jahr 2019 ausgebildet sein können." Aktuell sind bei der Bundespolizei rund 40.900 Menschen beschäftigt, davon 30.580 im Polizeivollzugsdienst.

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