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Greenpeace-Aktion vor Kanzleramt

Bundesweiter Protest gegen Kohle

  • Veröffentlicht: 30.05.2015
  • 16:30 Uhr
  • dpa
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Deutschland will bis 2020 die eigenen CO2-Emissionen erheblich drosseln. Doch der Vorstoß, alte Kohlekraftwerke mit einer Zwangsabgabe zu belegen, sorgt für Widerstand. Nun macht Greenpeace auf der Gegenseite Druck.

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Vor dem Kanzleramt in Berlin und in Dutzenden weiteren Städten haben Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace gegen die Verstromung von Kohle demonstriert. In insgesamt 61 Städten habe es am Samstag Aktionen für mehr Klimaschutz gegeben, sagte eine Greenpeace-Sprecherin in Hamburg.

In Berlin forderten die Umweltschützer von Bundeskanzlerin Angela Merkel mehr Einsatz zum Schutz der Erde. Vor dem Kanzleramt trugen die Demonstranten Merkel-Masken und hielten Transparente mit der Frage "Klima- oder Kohlekanzlerin?" hoch. Zudem stellten sie zwei Schilder mit den Aufschriften "Klimaschutz" und "Kohlekraft" auf, die in entgegengesetzte Richtungen zeigten. Rund 25 Aktivisten beteiligten sich nach Angaben der Polizei an der Aktion.

Greenpeace forderte die Regierungschefin in einer Mitteilung dazu auf, ihren internationalen Versprechungen "endlich national Taten folgen zu lassen" und einen schrittweisen Ausstieg aus der Kohlekraft anzukündigen.

"Klima- oder Kohle-Kanzlerin"

Andernorts wie etwa in Hannover zeigten die Protestler große Banner mit "Kohlekraft stoppen" und "Klima- oder Kohle-Kanzlerin", informierten Passanten und sammelten Unterschriften für eine Petition an Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Darin wird der Minister aufgefordert: "Schalten Sie die dreckigsten und ineffizientesten Kohlemeiler ab!". Die Petition solle Gabriel Ende Juni übergeben werden, kündigte Greenpeace an. Die deutschen Proteste waren Teil eines globalen Aktionstages gegen Kohle und Atom in mehr als 30 Ländern.

Deutschland wird nach Einschätzung von Experten sein Klimaziel im Jahr 2020 nur dann erreichen, wenn die Kohleverstromung deutlich reduziert wird. Deshalb hat Wirtschaftsminister Gabriel eine vor allem von den Energiekonzernen und Gewerkschaften kritisierte Klimaabgabe auf alte Kohlekraftwerke vorgeschlagen.

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