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Die Karnevalszeit hat begonnen

Buntes Treiben im grauen November

  • Veröffentlicht: 11.11.2017
  • 17:08 Uhr
  • dpa
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© Roland Weihrauch/dpa

Mit guter Stimmung und viel Schunkeln haben die Karnevalisten dem Nieselregen getrotzt: Tausende Karnevalisten feierten die Sessionseröffnung am 11.11. - einige gingen sogar baden.

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Tausende Jecken haben in den deutschen Karnevalshochburgen am Samstag um 11 Uhr 11 die närrische Jahreszeit begrüßt. Schon seit dem frühen Morgen hatten sich die Narren etwa in Köln und Düsseldorf trotz Nieselregens versammelt, um sich auf die Karnevalssession einzustimmen. Da der 11.11. in diesem Jahr auf einen Samstag fiel, waren laut Polizei mehr feierwütige Jecken auf den Beinen als in den vergangenen Jahren.

Die Polizei in Köln beurteilte die Stimmung zunächst als ausgelassen, gegen Nachmittag musste sie vermehrt eingreifen: «Zu späterer Stunde steigt natürlich auch der Alkoholpegel», sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. «Da kommt es zu Auseinandersetzungen und Pöbeleien.» Laut Polizei mussten einige Personen in Gewahrsam genommen werden, in einem Fall wird wegen schwerer Körperverletzung ermittelt.

Köln

In der Domstadt Köln empfing Oberbürgermeisterin Henriette Reker das Kölner Dreigestirn, um den Sessionsvertrag zu unterzeichnen. Anschließend wurde gemäß dem diesjährigen Motto «Mer Kölsche danze us der Reih» («Wir Kölner tanzen aus der Reihe») ausgelassen in der Kölner Innenstadt gefeiert. Karnevalbands wie Cat Ballou, die Paveier und Brings heizten die Stimmung trotz des kühlen Regenwetters an.

Zwischenzeitlich sorgte eine Mitteilung der Deutschen Bahn, die über den Nachrichtendienst Whats App verschickt wurde, bei einigen Feiernden für Verwirrung: Die Kölner Innenstadt sei wegen Überfüllung komplett gesperrt. Das sei an keinem Punkt der Fall gewesen. Nur einige Plätze in der Kölner Innenstadt seien - wie meistens am 11.11. - nicht mehr zugänglich gewesen, klärte ein Polizeisprecher auf.

Düsseldorf

In Düsseldorf sei die Stimmung in der Stadt nach Polizeiangaben entspannt gewesen. Dort erwachte um 11 Uhr 11 der Traditionsschelm Hoppeditz und hielt eine bissige Spottrede. Hier heißt der Karnevalsslogan diesmal: «Jeck erst recht». Der Erzschelm machte sich über Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) und andere Politiker des Düsseldorfer Stadtrats her, die sich seit Monaten über die Kosten des Starts der Tour de France in Düsseldorf streiten.

Mainz

Mit dem Narhallamarsch und goldenem Konfetti feierten die Mainzer Narren den Start in die Fastnacht. Viele bunt kostümierte Menschen versammelten sich bei schlechtem Wetter auf dem prall gefüllten Schillerplatz. Der Präsident des Mainzer Carneval-Verein (MCV), Reinhard Urban, begrüßte die Gäste mit einem «dreifach donnernden Helau». Das Motto der Fastnacht unter den vierfach bunten Fahnen in Rot, Weiß, Blau und Gelb heißt in diesem Jahr: «So wie der Mond die Nacht erhellt, strahlt Mainzer Fastnacht in die Welt».

Mecklenburg Vorpommern

Aber auch abseits der bekannten Karnevalshochburgen wurde gefeiert - etwa in Mecklenburg Vorpommern kam Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) kam am arbeitsfreien Samstag zur symbolischen Schlüsselübergabe auf den Marktplatz vor dem Rathaus, um die Herrschaft an die Narren zu Übergeben. Im strömenden Regen wurde ein Programm mit Tanz und Musik geboten. Auch die «Rostocker Seehunde» stiegen am Morgen zum Auftakt der fünften Jahreszeit in die Ostsee. Einige der rund 35 Badenden trugen gestreifte Badeanzüge, altmodische Badekappen und lustige Hüte.

Rosenmontagsumzüge

Der Höhepunkt des Karnevals ist in jeder Session der Rosenmontag mit seinen zahlreichen Umzügen. Die närrische Jahreszeit dauert 2018 bis zum 14. Februar. An dem Tag ist Aschermittwoch und die Narren müssen sich rund neun Monate gedulden, bis die fünfte Jahreszeit erneut beginnt.

In der Hauptstadt müssen die Narren auf ihren Umzug allerdings verzichten: Der Berliner Karneval auf dem Kurfürstendamm im Februar 2018 fällt aus - wegen Geldmangels. Der «Hauptstadtzug» könne wegen zu hoher Kosten nicht mehr finanziert werden, sagte die Vize-Präsidentin des Vereins «Festkomitee Berliner Karneval», Christiane Holm, dem «Tagesspiegel» (Samstag). Der bisherige Sponsor, eine Kölner Kostümhandlung mit Filiale am Alexanderplatz, könne die hohe Summe nicht mehr tragen.

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