Merkel: "Erfreulich"
China steht zu seinen Klimaverpflichtungen
- Veröffentlicht: 01.06.2017
- 13:15 Uhr
- dpa
Schulterschluss in schweren Zeiten: Berlin und Peking setzen auf eine enge Zusammenarbeit bei Freihandel, Klimaschutz und Sicherheit. Kanzlerin Angela Merkel und Chinas Ministerpräsident Li Keqiang vereinbarten bei dessen Besuch in Deutschland einen breiten Ausbau der Beziehungen.
Angesichts des möglichen Ausstiegs der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen hat sich China ohne Abstriche zu seinen Verpflichtungen im Kampf gegen die Erderwärmung bekannt. China stehe zu seiner internationalen Verantwortung, sagte Ministerpräsident Li Keqiang am Donnerstag nach einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. Gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft werde sein Land die Herausforderungen bewältigen und seinen Teil zu einem grünen und nachhaltigen Wachstum der Weltwirtschaft beisteuern. Merkel begrüßte Lis Versprechen.
"Unsere Worte zählen, und unsere Taten müssen Erfolge haben."
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, am Abend deutscher Zeit zu erklären, ob sein Land aus dem Klimaabkommen aussteigt oder nicht. Auf die Pläne Trumps gingen weder Merkel noch der chinesische Premier direkt ein. Li sagte allerdings, in seinem Land gebe es das Sprichwort: "Unsere Worte zählen, und unsere Taten müssen Erfolge haben." China habe bereits die internationalen Verträge in nationales Recht umgewandelt und den Vereinten Nationen einen landesspezifischen Maßnahmenkatalog zum Klimaschutz vorgelegt.
Beide Seiten beanspruchen Führungsrolle im globalen Klimaschutz
Merkel nannte Chinas Bekenntnis zum Klimaschutzabkommen "sehr erfreulich". Das Thema werde auch bei dem am Nachmittag beginnenden EU-China-Gipfel in Brüssel eine wichtige Rolle spielen. Dort wollen sich beide Seiten klar zur Umsetzung der Vereinbarungen von Paris bekennen und eine Führungsrolle im globalen Klimaschutz beanspruchen.