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Bruder von Robert

Christoph Harting holt sensationell Gold

  • Veröffentlicht: 13.08.2016
  • 18:48 Uhr
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© dpa/Michael Kappeler

Christoph Harting triumphiert überraschend als Diskus-Olympiasieger.

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Christoph Harting hat für eine der unglaublichsten Geschichten der deutschen Leichtathletik gesorgt. Der sechs Jahre jüngere Bruder von London-Olympiasieger Robert Harting krönte sich bei den Sommerspielen sensationell zu dessen Nachfolger - einen Tag nach dem bitterem Qualifikations-Aus von Robert Harting. Im letzten Versuch schleuderte Christoph Hartingdie Diskusscheibe auf 68,37 Meter hinaus. Er besiegte damit den polnischen Favoriten Piotr Malachowski. Für eine faustdicke Überraschung sorgte auch der Wattenscheider Daniel Jasinski als Bronzemedaillengewinner.

Damit bescherte das Duo den zum Auftakt leidgeplagten deutschen Leichtathleten die ersten Medaillen in Rio de Janeiro. Christoph Harting legte als erster Werfer im Diskusring mit 66,34 Metern gleich mal eine stolze Weite vor, während sein Bruder Robert neben Lebensgefährtin Julia Fischer auf der Tribüne saß. Welt- und Europameister Piotr Malachowski konterte allerdings mit 67,32 Metern.

Im letzten Durchgang war Christoph Harting bereits aus den Medaillenplätzen gekippt. Mit der persönlichen Bestweite von 68,37 Metern landete er dann aber seinen größten Coup und übertrumpfte auch Malachowski (67,55). Auch Jasinski freute sich über den größten Erfolg seiner Karriere: Der Wattenscheider überraschte als Dritter mit 67,05 Metern.

Robert Harting verletzt sich

Für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) könnten die Erfolge im Diskusring eine Initialzündung gewesen sein. Das Scheitern Robert Hartings war zunächst ein Schock für das 89-köpfige Team. Der dreimalige Weltmeister hatte sich einen Hexenschuss zugezogen und wirkte nach einer langen Verletzungspause auch moralisch angeknockt.

"Ich war in meinem Leben noch nicht so traurig", meinte der 31-Jährige nach der verkorksten Qualifikation. Er denkt nun erstmal über seine Zukunft nach: "Jetzt brauche ich kreative Eingebungen und neue Ideen, wie ich es weiter gestalte." Am Samstag verfolgte er dann ungläubig auf der Tribüne, was sein Bruder da veranstaltete.

Für eine weitere herbe Enttäuschung hatte Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz am Freitagabend (Ortszeit) als Sechste gesorgt. "Einfach verkackt", sagte die gestürzte Mitfavoritin aus Thum nach ihren schwachen 19,03 Metern.

Die in den vergangenen Jahren so erfolgreiche Abteilung Wurf des DLV hat aber noch einige Asse parat: Sowohl Thomas Röhler, Johannes Vetter und Julian Weber als auch Christina Obergföll, Linda Stahl und Christin Hussong können mit dem Speer Medaillen gewinnen. Und im Kugelstoßen ist der zweifache Weltmeister David Storl einer der Topfavoriten.

Eine der wenigen Medaillenhoffnungen auf der Bahn ist in Topform: Gesa Felicitas Krause zog über 3000 Meter Hindernis ins Finale ein. Die 24 Jahre alte Europameisterin und WM-Dritte aus Frankfurt/Main kam in ihrem Vorlauf als Dritte in 9:19,70 Minuten ins Ziel. Krause könnte die erste deutsche Leichtathletin seit 1996 werden, die auf der Bahn eine Medaille bei Olympia gewinnt. Damals hatte in Atlanta das 4 x 400 Meter-Quartett Bronze geholt.

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