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Klimaschutz

Corona senkt Energieverbrauch und CO2-Ausstoß deutlich

  • Veröffentlicht: 17.12.2020
  • 11:53 Uhr
  • dpa
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Die Corona-Krise ließ den Energiebedarf in Deutschland in diesem Jahr auf ein "historisches Tief" fallen - damit sank auch der Ausstoß an Treibhausgasen. Experten sehen neben der Pandemie aber auch langfristigere Trends, die dem Klimaschutz weiterhelfen.

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Im Corona-Jahr 2020 ist der Treibhausgas-Ausstoß in Deutschland ersten Berechnungen zufolge stark gesunken. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB), in der Experten der Energiewirtschaft und Wissenschaftler sitzen, sieht den Rückgang der energiebedingten Emissionen "in einer Größenordnung von rund 80 Millionen Tonnen" und 12 Prozent.

Damit dürfte das Klimaschutzziel für 2020, das eigentlich schon aufgegeben war, erreichbar sein. Hauptgrund ist den Angaben vom Donnerstag zufolge, dass die Corona-Pandemie den Energiebedarf im Land auf ein "historisches Tief" gedrückt hat und der Ökostrom-Anteil erneut zulegte.

Der Energieverbrauch sank demnach um 8,7 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr. Im Vergleich zu 2006, dem Jahr mit dem bisher höchsten Energieverbrauch in Deutschland seit der Wiedervereinigung, seien sogar rund 21 Prozent weniger Energie verbraucht worden, heißt es in der Bilanz. Neben den Folgen der Corona-Krise hätten auch langfristige Trends, etwa zunehmende Energieeffizienz und der Ersatz von Kohle durch andere Energieträger, dazu beigetragen.

2019 lagen die deutschen Emissionen insgesamt bei rund 805 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. In diese Einheit werden alle Klimagase umgerechnet, zu denen etwa auch Methan gehört. 2020 sollten es noch höchstens 750 Millionen Tonnen und damit 40 Prozent weniger als 1990 sein. Vor der Corona-Pandemie war die Regierung davon ausgegangen, dass man das erst etwas später schaffen werde. Die energiebedingten Emissionen haben dem Umweltbundesamt zufolge einen Anteil von rund 85 Prozent am gesamten deutschen Treibhausgas-Ausstoß.

Emissionen gingen um 15 Prozent zurück

Wie der Energieverband BDEW am Donnerstag mitteilte, gingen allein in der Energiewirtschaft die Emissionen um 15 Prozent zurück, 37 Millionen Tonnen CO2 wurden demnach eingespart. BDEW-Chefin Kerstin Andreae betonte aber, dass es sich um ein "Ausnahmejahr" gehandelt habe und man sich darauf nicht ausruhen könne.

Damit die Energiewirtschaft auf Kurs beim Klimaschutz auf Kurs bleibe, müssten erneuerbare Energien ausgebaut werden, die 2020 rund 46 Prozent des Stroms geliefert hätten. Windräder an Land blieben der "Packesel" der Energiewende. Die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, über die am selben Tag im Bundestag abgestimmt wurde, reiche noch nicht aus.

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