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RWE-Ölfördertochter

Dea kommt unter russische Kontrolle

  • Veröffentlicht: 16.03.2014
  • 19:15 Uhr
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Dabei wird ein Unternehmenswert von rund 5,1 Milliarden Euro zugrunde gelegt, wobei Verbindlichkeiten in Höhe von rund 0,6 Milliarden Euro enthalten sind. Dies teilte die RWE AG am Sonntagabend in Essen mit.

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Hinter LetterOne mit Sitz in Luxemburg steht der russische Investor Alpha um den Milliardär Michail Fridman. LetterOne investiert nach eigenen Angaben vorwiegend in die Sektoren Energie und Telekommunikation.

RWE-Chef Peter Terium begrüßte die Auswahl des Käufers: "Deren Pläne, RWE Dea als Plattform für die künftigen Öl- und Gasaktivitäten der Gruppe auszubauen, stärkt die Rolle von Dea als zuverlässiger deutscher Öl- und Gasproduzent mit stärkeren internationalen Wachstumsaussichten als bisher."

Die RWE Dea war für den Konzern seit der Übernahme von der Texaco 1988 ein hoch profitables Unternehmen. Vor gut einem Jahr hatte RWE die Tochter überraschend zum Verkauf gestellt. "Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Meilenstein in der strategischen Weiterentwicklung von RWE", sagte Terium laut Mitteilung zum Verkauf. "Darüber hinaus ist sie ein weiterer wesentlicher Schritt zur Stärkung der Finanzkraft unseres Unternehmens."

Die beträchtlichen Gewinne in der Öl- und Gasbranche werden in der Regel bei der Förderung erzielt, dem sogenannten Upstream-Bereich. Und genau in diesem Geschäftsfeld ist RWE Dea aktiv. Das Unternehmen fördert Öl und Gas vor allem in Deutschland, Norwegen, Großbritannien und Ägypten. Es ist einer der wesentlichen Gasförderer in Niedersachsen und betreibt gemeinsam mit der BASF-Tochter Wintershall die Ölförder-Plattform Mittelplate im schleswig-holsteinischen Wattenmeer. Dazu sind einige Projekte in verschiedenen Ländern Nordafrikas und in den Ölregionen des Kaspischen Meeres in Arbeit.

Der Verkauf ist noch nicht endgültig in trockenen Tüchern. RWE und LetterOne "werden zügig die weiteren Details klären, um den Kaufvertrag abzuschließen", heißt es in der Pflichtmitteilung vom Sonntag. Der Handel steht zudem unter dem Vorbehalt, dass der RWE-Aufsichtsrat sowie Behörden in verschiedenen Ländern zustimmen.

RWE hatte vor knapp zwei Wochen einen Verlust von 2,8 Milliarden Euro für 2013 bekannt gegeben, nach einem Gewinn von 1,3 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Grund für den hohen Verlust waren Abschreibungen in Höhe von 4,8 Milliarden Euro vor allem auf Gas- und Kohlekraftwerke in Europa, die wegen des Booms der erneuerbaren Energien immer seltener am Netz sind. Für 2014 war ein "nachhaltiges Nettoergebnis" von 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro angekündigt worden. Die Trennung von RWE Dea war in der Prognose indes noch nicht enthalten.

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