Endspiel um die Olympischen Spiele am Sonntag gegen Lettland
DEB-Team besiegt Österreich 6:0
- Veröffentlicht: 02.09.2016
- 17:51 Uhr
- dpa
Die deutschen Eishockeyspieler haben auch ihre zweite Pflichtaufgabe auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2018 in Südkorea erledigt. Gegen Österreich gab es ein 6:0. Jetzt fehlt nur noch ein Sieg in Riga gegen Gastgeber Lettland.
Deutschlands Eishockey-Nationalteam hat sein olympisches Österreich-Trauma überwunden und am Sonntag im Endspiel gegen Lettland die Chance auf das Comeback bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang. Am Freitag gewann die mit sieben NHL-Stars gespickte Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm mit 6:0 (1:0, 2:0, 3:0) gegen Österreich auch das zweite Spiel der Qualifikation in Riga. Bereits am Donnerstag hatte Deutschland Außenseiter Japan 5:0 bezwungen.
"Das entscheidende Spiel kommt jetzt erst. Da geht es um alles", sagte Torschütze Felix Schütz mit Blick auf die Partie am Sonntag gegen die Gastgeber. Teamkollege Patrick Reimer meinte: "Das wird ein heißer Tanz, genauso wie wir das erwartet haben."
Am Freitag nahmen die deutschen Torschützen Marcel Goc (15. Minute), Patrick Hager (29.), Moritz Müller (38.), Reimer (43.), Schütz (55.) und Leon Draisaitl (58.) genau 1300 Tage nach der Schmach von Bietigheim-Bissingen Revanche an den Österreichern. 2013 hatte das Nachbarland Deutschland das Olympia-Ticket für Sotschi 2014 weggeschnappt. "Bietigheim ist jetzt ganz weit weg", sagte Reimer.
Finale gegen Lettland
Drei Jahre später kommt es nun für die nominell stärkste Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) seit etlichen Jahren am Sonntag (17.00 Uhr) gegen die Letten zum direkten Duell um die Olympia-Teilnahme. Die Gastgeber hatten Österreich am Donnerstag mit 8:1 deklassiert und am Freitagabend noch die Partie gegen Außenseiter Japan, den leichtesten Gegner des Turniers.
Nur zu Beginn des Spiels am Freitag war Österreich ein unbequemer Gegner. Erst gegen Mitte des Anfangsdrittels brachte die DEB-Auswahl mehr Schüsse aufs Tor. Die verdiente Führung fiel während einer deutschen Drangphase und war dem zusammen mit NHL-Verteidiger Christian Ehrhoff dienstältesten Nationalspieler vorbehalten.
Kapitän Goc verwertete einen von Yannic Seidenberg konsequent eroberten und von Marcus Kink toll vorgelegten Puck. 16 Jahre nach seinem ersten Auftritt im DEB-Trikot war es das 17. Tor im 103. Länderspiel der ehemaligen NHL-Profis.
Viele Spieler mit NHL-Erfahrung
Gegen das diesmal mit reichlich NHL-Erfahrung angetretene deutsche Team war Österreich anders als noch vor drei Jahren zunehmend nicht mehr in der Lage, für den ungeliebten Nachbarn den Spielverderber zu spielen. Die Kölner Hager und Müller sorgten im Mittelabschnitt für die Vorentscheidung, Nürnbergs Torjäger Reimer erhöhte im letzten Drittel. Die beste Chance der Österreicher vereitelte der erneut starke Torwart Philipp Grubauer bei einem Penalty in der 54. Minute. Danach machten Schütz und Draisaitl den Kantersieg perfekt.
Die Torschützen Müller, Reimer und Schütz sind drei von sieben aktuellen Spielern, die 2013 schon dabei waren, als Deutschland das letzte Spiel der damaligen Olympia-Qualifikation erst nach Verlängerung gegen Österreich gewann. Ein Sieg nach regulärer Spielzeit wäre damals notwendig gewesen, um nach Sotschi zu fahren.
Zum ersten Mal überhaupt hatte der DEB damals unter Sturm-Vorgänger Pat Cortina eine Olympia-Qualifikation sportlich verpasst. Damit sich dieses Debakel nicht noch einmal wiederholt, ist Deutschland diesmal auch laut DEB-Präsident Franz Reindl "mit einer der besten Auswahlen, die wir jemals hatten" zum Qualifikations-Turnier angetreten. Die Sieggaranten waren am Donnerstag waren allerdings die Profis aus der heimischen DEL.