Kapitalsituation aber verbessert
Deutsche Bank muss auch 2016 Milliardenverlust verkraften
- Veröffentlicht: 02.02.2017
- 08:35 Uhr
- dpa
Wieder ein Minus, aber kleiner als im Vorjahr: Die Deutsche Bank verzeichnete 2016 einen Verlust in Höhe von 1,4 Milliarden Euro. Analysten hatten mit weniger als 1 Milliarde gerechnet. Unterdessen verbesserte sich die Kapitalsituation.
Die Deutsche Bank hat angesichts teurer Rechtsstreitigkeiten und des Konzernumbaus das zweite Jahr in Folge einen Milliardenverlust eingefahren. Unterm Strich verlor der heimische Branchenprimus annähernd 1,4 Milliarden Euro und damit mehr als Analysten erwartetet hatten, die von etwas unter 1 Milliarde Euro ausgegangen waren. Gegenüber dem Rekordminus von 6,8 Milliarden Euro aus dem Jahr 2015 besserte sich die Lage indes.
"In einem besonders schwierigen Jahr haben wir bewiesen, wie widerstandsfähig wir sind", erklärte Bankchef John Cryan am Donnerstag in Frankfurt. "Wir haben 2016 mit einer erfreulich starken Kapital- und Liquiditätsposition abgeschlossen und schauen nach einem vielversprechenden Jahresstart optimistisch nach vorn." Nach Bankangaben dürften die Rechtskosten ihren Höhepunkt erreicht haben; zudem seien die Geschäfte im Januar über fast alle Bereiche hinweg gut angelaufen.
Kapitalsituation verbessert
Das Institut steht nach dem nervenaufreibenden Jahr jedoch auf einer solideren Kapitalbasis als gedacht. Die harte Kernkapitalquote (CET 1) lag am Jahresende bei 11,9 Prozent nach 11,1 Prozent zum Ende des dritten Quartals, wie die Bank mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit einer Verbesserung auf 11,3 Prozent gerechnet.
Die Kapitalsituation steht derzeit im Fokus bei der Deutschen Bank, weil teure Rechtsstreitigkeiten die Basis ausgehöhlt hatten. Immer wieder gibt es Gerüchte über eine Kapitalerhöhung. Im Herbst war am Finanzmarkt sogar über die Notwendigkeit von Staatshilfe spekuliert worden. Der Aktienkurs fiel damals unter 10 Euro und damit auf den tiefsten Stand der Geschichte. Seitdem konnte die Deutsche Bank Vertrauen zurückgewinnen: Am Mittwoch schloss die Aktie im Xetra-Handel bei 19,18 Euro.
Den Verlust im Schlussquartal von unterm Strich annähernd 1,9 Milliarden Euro konnte die Deutsche Bank kapitalseitig durch den Erlös aus dem Verkauf eines knapp 20-prozentigen Anteils an der chinesischen Hua Xia Bank sowie dank positiver Währungseffekte abfedern.