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In Russland

Deutsche Bank: Weitere unsaubere Deals

  • Veröffentlicht: 22.12.2015
  • 22:25 Uhr
  • dpa
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Es hat den Anschein, dass es um das Russland-Geschäft der Deutschen Bank noch schlimmer bestellt ist, als zunächst angenommen.

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Die Deutsche Bank hat Insidern zufolge in ihrer Russland-Sparte weitere vermutlich unsaubere Geschäfte in Milliardenhöhe entdeckt. Die Summe der verdächtigen Deals mit russischen Kunden steige damit von 6 Milliarden auf 10 Milliarden US-Dollar (9,2 Mrd Euro), berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Während es sich bei der bisher in Finanzkreisen bekannten Summe um sogenannte Spiegelgeschäfte handelte, soll es bei den nun entdeckten 4 Milliarden Dollar um ähnlich angelegte Handelsgeschäfte gehen.

 Den Insidern zufolge hat die Bank diese Entdeckung schon im September bei internationalen Aufsehern gemeldet, darunter auch den US-Behörden. Eine Sprecherin der Bank lehnte eine Stellungnahme am Dienstag ab. Der Dax-Konzern hatte jedoch schon in seinem jüngsten Quartalsbericht von Geschäften mit einem erheblichen Gesamtvolumen berichtet, die untersucht würden.

 Dabei geht es vor allem um sogenannte Spiegelgeschäfte, bei denen russische Kunden Wertpapiere im Moskauer Büro der Bank gekauft und dann die identischen Papiere in Fremdwährungen über die Londoner Niederlassung des Instituts wieder verkauft haben sollen. Bei den jüngst entdeckten ähnlichen Deals soll es laut Bloomberg vor allem um Kaufaufträge in ähnlicher Art gegangen sein. Das Justizministerium in Washington ermittelt, weil die Geschäfte auch in US-Dollar abgewickelt wurden. Eine Stellungnahme lehnte die Behörde nun allerdings ab.

 Zahlreiche Skandale haben in den vergangenen Jahren den Ruf der Bank beschädigt, dazu gehörten Zinsmanipulationen und fragwürdige Hypothekengeschäfte. Das Institut musste bereits Strafen in Milliardenhöhe akzeptieren, und die Liste der offenen Rechtsstreitigkeiten ist noch lang. Der neue Co-Chef John Cryan hatte zuletzt angekündigt, dass die juristischen Altlasten die Bank noch lange beschäftigten dürften. Zu Monatsbeginn erhöhte er die Rückstellungen für Rechtsrisiken um weitere 1,2 Milliarden Euro.

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