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Carsten Kengeter soll internationale Impulse setzen

Deutsche Börse mit neuem Chef

  • Veröffentlicht: 13.05.2015
  • 12:41 Uhr
  • dpa
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Generationenwechsel bei der Deutschen Börse: Bei der Hauptversammlung gehört die Bühne überwiegend noch dem scheidenden Konzernchef Francioni. Doch sein Nachfolger Kengeter setzt eine erste Duftmarke.

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Die Deutsche Börse erhofft sich von ihrem künftigen Chef Carsten Kengeter Auftrieb im Auslandsgeschäft. "Wir sind sicher, dass Herr Kengeter den erfolgreichen Weg dieses Unternehmens fortsetzen wird und ihn mit neuen, insbesondere internationalen Impulsen, weiter bereichern wird", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Faber bei der Hauptversammlung des Dax-Konzerns am Mittwoch in Frankfurt. Damit sei der Generationenwechsel in dem Unternehmen auf einem sehr guten Weg.

Kengeter (48), der lange oberster Investmentbanker der Schweizer Großbank UBS war, übernimmt die Konzernführung zum 1. Juni. Sein Vorgänger Reto Francioni (59) gibt den Posten nach fast zehn Jahren im Amt früher als geplant ab.

Kengeter stellt internationale Perspektiven in Aussicht

In einer kurzen Vorstellung vor den Aktionären sagte Kengeter: "Für die Börse als Bindeglied zwischen Regulierer und Regulierten sehe ich durchaus weiteres Wachstumpotenzial." Zudem böten die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum interessante Perspektiven.

In dieser Frage stellte sich Kengeter hinter den Kurs des scheidenden Vorstandschefs Francioni. Der Schweizer betonte erneut, der Ausbau des Geschäfts in Asien bleibe für die Deutsche Börse zentral. "Wir können mit Fug und Recht behaupten, dass wir mittlerweile nicht nur die aktivste nicht-asiatische Börsenorganisation in Asien sind, sondern auch die erfolgreichste", sagte Francioni.

Francioni hatte die Deutsche Börse sicher gesteuert

Francioni und sein Team hätten "die Deutsche Börse in den schwierigen Zeiten der Finanzkrise sicher gesteuert", würdigte Faber. "Dennoch stand sein Führungsstil für eine ruhige Hand".

Als Francioni im November 2005 den Vorstandsvorsitz übernahm, sehnte sich der Frankfurter Marktbetreiber nach Ruhe: Ein halbes Jahr vorher hatten Hedgefonds die Übernahme der Londoner Börse LSE verhindert und dann Deutsche-Börse-Chef Werner Seifert aus dem Amt gedrängt.

Keine Großfusionen unter Francioni

In Sachen Großfusionen blieb Francioni ähnlich glücklos: Das ehrgeizigste Projekt seiner Amtszeit - ein Zusammenschluss mit der New Yorker NYSE/Euronext zum weltgrößten Marktbetreiber - scheiterte Anfang Februar 2012 am Veto der EU-Wettbewerbshüter in Brüssel.

Viele Aktionäre haben diese Schlappe nicht vergessen. Vom Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Franz Ferdinand Badelt, gab es bei der Hauptversammlung nur verhaltenes Lob für Francioni: Der Manager habe es "zumindest geschafft, dass die Deutsche Börse in stürmischen Zeiten nicht ganz untergeht".

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