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Die Nachfrage nach "Made in Germany" steigt weiter

Deutscher Export hält seinen Kurs

  • Veröffentlicht: 07.04.2017
  • 12:42 Uhr
  • dpa
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© dpa

"Made in Germany" ist weltweit gefragt. Der Exportmotor läuft rund. Dennoch warnt die Branche vor zu großen Erwartungen.

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Deutschlands Exportwirtschaft profitiert von der anziehenden Weltkonjunktur und dem schwachen Euro. Im Februar gingen Waren im Wert von 102,3 Milliarden Euro ins Ausland, das waren 3,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Die Nachfrage nach «Made in Germany» stieg sowohl in der Europäischen Union als auch in Ländern außerhalb der Gemeinschaft. Auch gegenüber Januar legten die Ausfuhren zu. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang gerechnet.

"Die derzeit weltweit günstige Wirtschaftslage unterstützt die deutsche Wirtschaft bei ihrem erfolgreichen Auslandsengagement", sagte Anton Börner, Präsident des Außenhandelsverbandes BGA. Zu Jahresanfang hatte es bereits ein kräftiges Plus von 11,7 Prozent gegenüber Januar 2016 gegeben.

Zugleich warnte Börner vor zu großer Euphorie. "Es gibt derzeit genügend Risikofaktoren, die sich ganz schnell negativ auf die deutsche Außenwirtschaft auswirken können. Vor allem hängt die handelspolitische Abschottung der USA wie ein Damoklesschwert über uns". Zudem sei der Ausgang der Brexit-Verhandlungen nicht abzusehen.

Für das Gesamtjahr traute der BGA dem Export zuletzt einen Anstieg von bis zu 2,5 Prozent auf einen Höchstwert von 1,24 Billionen Euro zu. Es wäre das vierte Rekordjahr in Folge.

Günstige Exportpreise geben den Ausfuhren leichten Rückenwind

Begünstigt werden die Ausfuhren auch vom schwachen Euro. Dadurch werden Waren aus Deutschland in Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraumes billiger. Das kann die Nachfrage ankurbeln. Die günstigeren Exportpreise gäben den deutschen Ausfuhren weiterhin leichten Rückenwind, erläuterte Commerzbank-Analyst Marco Wagner.

Auch die Importe legten im Februar zu. Eingeführt wurden Waren im Wert von 82,4 Milliarden Euro - 3,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Unter dem Strich exportiert Deutschland damit mehr als es einführt. Der Handelsbilanzüberschuss belief sich im Februar auf 19,9 Milliarden Euro. Deutschlands Exportstärke sorgte zuletzt vor allem bei der US-Regierung unter Donald Trump für Ärger. Trump wirft Deutschland, China und und anderen Ländern bereits seit längerem unfaire Handelspraktiken zu Lasten der USA vor und will sämtliche Handelsbeziehungen zu anderen Ländern überprüfen.

Allerdings ermahnte auch die EU-Kommission Deutschland zuletzt wegen seines Exportüberschusses. Kritiker beklagen, das sorge für eine Schieflage und gehe zu Lasten anderer europäischer Länder, die die Exporte kaufen und sich so in Deutschland verschulden. 

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