Anzeige
Rauball gegen Absage von Holland-Spiel

DFB-Spieler nach Hause zu ihren Familien

  • Veröffentlicht: 14.11.2015
  • 12:57 Uhr
  • dpa
Article Image Media

Entsetzen und Betroffenheit bestimmen nach den Anschlägen in Paris die Gefühlslage der deutschen Weltmeister. Die Mannschaft blieb die ganze Nacht im Stadion, landete am frühen Morgen aber wohlbehalten in Frankfurt. Ob das nächste Spiel stattfindet, ist offen.

Anzeige

Nach einer Nacht im Stadion und der Rückkehr aus Paris sind die deutschen Nationalspieler am Samstagmorgen erst einmal nach Hause zu ihren Familien gefahren. Der Deutsche Fußball-Bund sagte die für Sonntag geplanten Aktivitäten in Hannover ab. Dort soll die Weltmeister-Auswahl am Dienstag in einem weiteren Testländerspiel auf die Niederlande treffen. Ob das Spiel stattfindet, ist noch offen. Der DFB kündigte weitere Informationen im Laufe des Samstags an. Auf seiner Internetseite schrieb der Verband unter der Überschrift "#NousSommesUnis" auf schwarzem Hintergrund: "Wir sind vereint: Unsere Gedanken sind bei den Opfern und Angehörigen von Paris."

Ligapräsident und DFB-Interimschef Reinhard Rauball sprach sich jedoch gegen eine Absage der Partie gegen die Niederländer aus. "Es gibt noch keine Entscheidung, aber ich bin dafür, dass gespielt wird", sagte Rauball der Deutschen Presse-Agentur und ergänzte: "Man darf denen, die uns das angetan haben, nicht den Triumph gönnen."

Entscheidung abhängig von Frankreich

Der DFB will aber offenbar auch noch die Entscheidung der Franzosen abwarten. Der französische Verband FFF erwägt eine Absage der Test-Partie gegen England am Dienstag. Nach der Terrorserie mit mindestens 127 Menschen war die deutsche Delegation um Bundestrainer Joachim Löw am Samstagmorgen mit der Sondermaschine LH 343 vom Pariser Flughafen Charles de Gaulle nach Frankfurt geflogen.

"Die UEFA ist tief geschockt und traurig über die tragischen Ereignisse und möchte Frankreich und denjenigen, die von diesen schrecklichen Akten betroffen sind, ihre Unterstützung und Solidarität ausdrücken", teilte die Europäische Fußball-Union UEFA am Samstagmorgen mit.

Mannschaft verbrachte die Nacht im Stadion

Nach den grauenvollen Ereignissen am Freitagabend war das DFB-Team gar nicht mehr ins Hotel zurückgekehrt. Die Mannschaft verharrte die Nacht auf Samstag im Stadion im Vorort Saint-Denis. "Wir sind glücklich, dass wir gut gelandet sind. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer", sagte Teammanager Oliver Bierhoff. Eigentlich wollte die DFB-Delegation am Sonntag mit dem Ziel Hannover abreisen.

Bierhoff sprach nach der Partie von großer Betroffenheit. "Man hat das direkt gespürt an der Atmosphäre, die in der Kabine geherrscht hat. Man hat gemerkt, dass die Mannschaft getroffen ist", sagte er nach dem 0:2. Der Freitag hatte für die deutschen Weltmeister um Kapitän Bastian Schweinsteiger bereits nach einer Bombendrohung gegen das Teamhotel mit einem "großen Schrecken" (Bierhoff) begonnen.

Detonationen waren im Stadion zu hören

Während des Freundschaftsspiels waren in dem mit fast 80.000 Zuschauern gefüllten Endspielstadion für die Europameisterschaft 2016 drei Detonationen zu hören gewesen. Es gab dabei auch vier Tote, darunter nach Medienberichten auch Selbstmordattentäter.

"Es wird von Extremisten oder gewissen Personen die Möglichkeit gesucht, Aufmerksamkeit zu bekommen", sagte Bierhoff. Die Tore zur Arena waren während des Spiels zur Sicherheit vorübergehend geschlossen worden. "Wir sind alle erschüttert und schockiert", erklärte Bundestrainer Löw unmittelbar nach dem Spielende.

Ob die Partie gegen die Niederlande zum Jahresabschluss wie geplant stattfindet, war eine der vielen unbeantworteten Fragen in den Stunden nach den Anschlägen, in denen das Entsetzen und die Trauer über die vielen Opfer auch im DFB-Quartier deutlich im Vordergrund standen. Eine Delegation um Bundestrainer Löw und Teammanager Bierhoff wird schon in vier Wochen wieder in Paris erwartet. Dann sollen in der französischen Hauptstadt die Vorrundengruppen für die EM vom 10. Juni bis 10. Juli 2016 ausgelost werden.

Mehr Informationen
Tuerkei_Urlaub_dpa
News

Reisebüros glauben nicht an Türkei-Comeback

  • 05.06.2023
  • 12:10 Uhr

© 2024 Seven.One Entertainment Group