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Präsidentschafts-Anwärter Alain Juppé warnt

Droht ein Bürgerkrieg in Frankreich?

  • Veröffentlicht: 23.09.2016
  • 18:39 Uhr
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© dpa

Verstörende Worte des konservativen Ex-Premiers und Präsidentschaftsbewerbers Alain Juppé zur Stimmung in Frankreich: "Wenn wir so weitermachen, bewegen wir uns auf einen Bürgerkrieg zu."

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Nach den verheerenden Terroranschlägen in Frankreich warnt der konservative Ex-Premier und Präsidentschaftsbewerber Alain Juppé in deutlichen Worten vor einem Bürgerkrieg. "Ein Muslim ist kein Terrorist", sagte der 71-Jährige der Tageszeitung "Le Monde" vom Samstag. "Das derzeit herrschende Klima in Frankreich muss unbedingt beruhigt werden", mahnte Juppé. "Wenn wir so weitermachen, bewegen wir uns auf einen Bürgerkrieg zu."

Juppé gilt bei der bürgerlichen Rechten als härtester Konkurrent von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy im Rennen um das höchste Staatsamt. Juppés Vorsprung in Umfragen bröckelte aber zuletzt. Er gab sich dennoch gelassen. Er sei der Einzige, der die Rechtspopulistin Marine Le Pen von der Front National im zweiten Wahlgang bei weitem schlagen könne, meinte der Bürgermeister von Bordeaux.

Internierungen gefordert

Juppé setzt sich im Anti-Terrorkampf von seinem parteiinternen Widersacher Sarkozy ab. Dieser hatte gefordert, mutmaßliche Islamisten vorsorglich zu internieren, auch wenn sie sich nicht strafbar machten. Bei besonders gefährlichen Verdächtigen sei eine Internierung zwar möglich, sagte Juppé, diese müsse aber jeweils von einem Strafrichter gebilligt werden. "Das ist meine rote Linie.(...) Ich will kein französisches Guantanamo."

Für die Vorwahlen bei der bürgerlichen Rechten im November gibt es außer Juppé und Sarkozy noch fünf weitere Kandidaten. Frankreich wählt dann im April und Mai 2017 seinen neuen Staatschef. Das Land wurde zuletzt von einer beispiellosen Terrorserie erschüttert; vor gut zwei Monaten raste ein radikalisierter Mann mit seinem Lastwagen über die Strandpromenade von Nizza und tötete 86 Menschen. 

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