Menschen fliehen
Erdbebenserie erschüttert Hawaii
- Veröffentlicht: 05.05.2018
- 08:06 Uhr
- dpa
Die Inselgruppe kommt einfach nicht zur Ruhe: Hawaii spricht vom schwersten Beben seit 1975.
Nach dem Ausbruch des Vulkans Kilauea auf Hawaii hat eine Erdbebenserie die Inselgruppe abermals erschüttert. Die US-Erdbebenwarte meldete am Freitag (Ortszeit) Beben der Stärke 5,4 und 6,9 im Abstand von nur einer Stunde - gefolgt von dutzenden schwächeren Nachbeben. Tsunami-Gefahr bestand nach Angaben der Behörden nicht. Berichten zufolge rannten Menschen in Panik aus Gebäuden ins Freie, doch wurden zunächst keine größeren Schäden oder Verletzten gemeldet.
Das Stärkste seit 1975
Laut dem Nachrichtenportal "Hawaii News Now" handelte es sich bei dem zweiten größeren Beben um das stärkste, das seit 1975 auf Hawaii gemessen wurde. Wie damals lag das Zentrum auch diesmal jeweils unweit des Kilauea auf Big Island, der größten Insel des Archipels im Pazifik - und nur wenige Kilometer unter der Erdoberfläche.
Brechen die für Hawaii typischen Schildvulkane aus, kann Lava nicht nur aus dem Krater fließen, sondern auch durch unterirdische Risse andernorts an die Oberfläche dringen. So brachen am Freitag wieder neue Bodenspalten auf, durch die glühend heiße Lava hervorquoll und kleinere Waldbrände auslöste. Der Zivilschutz warnte gar vor Lebensgefahr durch hohe Schwefelgaskonzentration in der Luft.
Kein Strom
Die Verkehrswege auf Hawaii seien indes intakt geblieben, teilte die örtliche Transportbehörde mit. Auch das kurzzeitig verhängte Start- und Landeverbot auf dem Internationalen Flughafen sei nach Inspektion der Pisten schnell wieder aufgehoben worden. Laut dem Stromversorger Hawaii Electric Light waren durch beschädigte Leitungen 14.000 Menschen vorübergehend ohne Strom.
Der Kilauea gilt als einer der aktivsten Vulkane der Welt. Er war am Donnerstag (Ortszeit) ausgebrochen und hatte heiße Asche und glühende Lava gespuckt. Bereits vor der Eruption waren hunderte Inselbewohner von den Behörden aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen. Außerdem ereignete sich schon am Donnerstag ein Erdbeben der Stärke 5,0, das von Dutzenden Nachbeben gefolgt wurde.