Stärke 6,5
Erneut schweres Erdbeben in Italien
- Veröffentlicht: 30.10.2016
- 09:19 Uhr
- dpa
Ein schweres Erdbeben der Stärke 6,5 hat am Morgen Mittelitalien erschüttert. Das Zentrum lag demnach südöstlich von Perugia.
Ein weiteres schweres Erdbeben hat Mittelitalien erschüttert. Das Helmholtz-Zentrum in Potsdam gab die Stärke am Sonntagmorgen mit 6,5 an, das Zentrum lag demnach südöstlich von Perugia. Das Seismologische Zentrum Europa-Mittelmeer sprach von einer Stärke von 6,6. Das Beben war auch deutlich in Rom zu spüren. Ob es Verletzte oder Schäden gab, war zunächst unklar. Das Beben ereignete sich gegen 7.40 Uhr, laut den Experten in etwa 10 Kilometern Tiefe.
Der Erdstoß löste in der Region Marken Panik aus. Menschen liefen erschreckt auf die Straße, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Das Beben sei auch deutlich und lange in der Provinz Umbrien und in Städten wie Florenz und Ancona - vor allem in oberen Stockwerken - zu spüren gewesen. Die Telefonleitungen in dem betroffenen Gebiet seien unterbrochen.
In Rom wurde vorübergehend die zwei zentralen Metrolinien A und B gestoppt. Es gebe technische Überprüfungen nach dem Beben um 7.40 Uhr, war auf der Internetseite der Verkehrsgesellschaft Atac zu lesen. Den Angaben zufolge gab es auch Verzögerungen im Zugverkehr.
Erst am Mittwochabend hatten zwei starke Erdschöße die Region erschüttert, die bereits vor zwei Monaten von einem verheerenden Beben heimgesucht worden war. Ein Mann starb, allerdings an den Folgen eines Herzinfarktes. Es gab mehrere Verletzte, Tausende sind obdachlos. Seither hatte es immer wieder leichte und schwere Nachbeben gegeben.
Bei dem schweren Erdbeben Ende August kamen nach offiziellen Angaben 298 Menschen ums Leben, die meisten in dem Ort Amatrice. Die italienische Regierung schätzte die Erdbebenschäden zuletzt auf rund vier Milliarden Euro. Das Land wird häufig von Erdstößen heimgesucht, die immer wieder verheerende Folgen haben.
Das mittlere Italien ist eine derjenigen Regionen in Europa, die besonders häufig von schweren Erdstößen heimgesucht werden. Immer wieder trifft es die bergige Gegend in den Abruzzen. Grund für die Beben sind riesige Spannungen, die sich im Untergrund aufbauen. Denn der «Adriatische Sporn» - ein Anhängsel der afrikanischen Erdplatte - reibt sich hier an der eurasische Platte. Auch deshalb haben sich Italiens Mittelgebirge aufgefaltet.