"Donald Trump muss lernen, seine Gesprächspartner zu respektieren."
EU-Kommissar Moscovici: Merkel soll Trump die Stirn bieten
- Veröffentlicht: 17.06.2017
- 12:49 Uhr
- dpa
EU-Kommissar Moscovici rechnet beim G20-Gipfel in Hamburg mit Auseinandersetzungen mit US-Präsident Donald Trump. Bundeskanzlerin Angela Merkel werde "Führungsstärke" beweisen müssen.
EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici ist sich sicher, dass es beim G20-Gipfel in Hamburg zu Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und dem US-Präsidenten Donald Trump kommen wird. Bundeskanzlerin Angela Merkel werde "Führungsstärke, Klarheit und Ehrgeiz zeigen müssen, damit Hamburg ein Erfolg wird", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Die Kanzlerin solle Trump die Stirn bieten, fügte der Franzose hinzu.
"Deutschland ist kein Problem für die Welt"
Kritik Trumps an Deutschland wies der EU-Kommissar zurück. "Sicherlich führt die Stärke der deutschen Wirtschaft zu Ungleichgewichten in der Handelsbilanz", sagte er. "Aber Deutschland ist kein Problem für die Welt". Es stehe Trump einfach nicht zu, auf diese Weise über Deutschland zu reden. Moscovici betonte: "Donald Trump muss lernen, seine Gesprächspartner zu respektieren."
"Massives Handelsdefizit mit Deutschland"
Trump hatte Ende Mai nach der Rückkehr von seinem Europa-Besuch Deutschland massiv kritisiert. Die USA hätten ein massives Handelsdefizit mit Deutschland, die Bundesrepublik zahle viel zu wenig für die Nato und das Militär. "Sehr schlecht für die USA. Das wird sich ändern", schrieb Trump auf Twitter. Zuvor hatte Merkel in ihrer denkwürdigen Bierzelt-Rede in München gesagt, Europa könne sich nicht mehr uneingeschränkt auf die USA verlassen.