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Dem Land droht die vorübergehende Aussetzung des Schengen-Abkommens

EU-Länder erhöhen Druck auf Griechenland in der Flüchtlingskrise

  • Veröffentlicht: 02.12.2015
  • 09:32 Uhr
  • dpa
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Viele EU-Staaten sind sauer auf Athen. Griechenland versäumt es in der Flüchtlingskrise vereinbarte Maßnahmen umzusetzen.

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Wenn Griechenland nicht bald die vereinbarten Maßnahmen zur Bekämpfung der Flüchtlingskrise umsetzt, droht dem Land nach Medienberichten die vorübergehende Aussetzung des Schengen-Abkommens. Das würde bedeuten, dass bei der Ein- und Ausreise wieder Grenzkontrollen stattfinden. Wie europäische Zeitungen wie "Le Soir" (Belgien) und "Financial Times" (Großbritannien) berichten, regt sich in der EU Unmut über die mangelnde Bereitschaft der Griechen, die Flüchtlingskrise im eigenen Land zu managen.

In der Kritik stehen demnach vor allem die Zustände vor Ort. Es sei keine Nothilfe vorhanden, es gebe keine Decken für die Menschen und keine Unterkünfte. Die bereitgestellten Mittel der EU für die Flüchtlingskrise habe Griechenland bisher nicht abgerufen und auch die versprochenen "Hotspots" (Registrierzentren) auf den Inseln im östlichen Mittelmeer funktionierten nicht.

Griechenland nimmt viele Angebote nicht an

Die griechische Tageszeitung "Kathimerini" zitiert Diplomatenkreise, derzufolge Griechenland zahlreiche Hilfsangebote nicht angenommen habe. Demnach wurde die Unterstützung von 400 Frontex-Mitarbeitern nicht in Anspruch genommen, die dabei helfen sollten, die Grenze zu Mazedonien zu sichern. Auch 300 Geräte zur Erfassung von Fingerabdrücken der Flüchtlinge seien nicht abgerufen worden.

Der Großteil aller Flüchtlinge, die in diesem Jahr über das Meer in die EU gekommen sind, reiste nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) nach Griechenland. Bis zum 26. November waren es 721 000 Menschen, bis zum Jahresende sollen es mehr als eine Million sein. Mindestens 588 Menschen kamen bei den gefährlichen Bootsfahrten über das Meer ums Leben.

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