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Weiterhin Warnstreiks bei der Post

Frank Appel attackiert Verdi

  • Veröffentlicht: 31.05.2015
  • 12:21 Uhr
  • dpa
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Post-Konzernchef Frank Appel attackiert die Gewerkschaft Verdi scharf. Aber die Warnstreiks gehen vor der 6. Tarifrunde weiter.

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Vor dem Start der 6. Gesprächsrunde im Tarifstreit bei der Post am Montag in Berlin hat Konzernchef Frank Appel die Gewerkschaft Verdi scharf attackiert. Diese setze die Mitarbeiter unter Druck, damit sie sich weiter an den laufenden Warnstreiks beteiligen. "Die Beschäftigten werden gemobbt, es wird Angst geschürt, damit sie sich hinter der Gewerkschaft versammeln", sagte der Post-Vorstandschef der "Welt am Sonntag".

Hintergrund des Tarifkonflikts ist neben dem Streit um Arbeitszeiten und Gehälter für die etwa 140.000 Post-Angestellten vor allem der Aufbau von 49 regionalen Gesellschaften für die Paketzustellung. Dort arbeiten nach Angaben der Post schon mehr als 6.000 Menschen. Bezahlt werden sie nicht nach dem Haustarif des Konzerns, sondern nach dem in der Regel niedrigeren Tarif des Speditions- und Logistikgewerbes.

Beide Seiten machen sich gegenseitig Vorwürfe

Die Stimmung wird dabei immer gereizter. Anfang Mai hatte Verdi der Post vorgeworfen, Vorgesetzte würden Streikteilnehmer einschüchtern. Appel entgegnete nun umgekehrt mit Blick auf die Gewerkschaft: "Es wird mit Rufschädigung und Diffamierung gearbeitet." Der Post-Chef verteidigte die Ausgliederung: Wettbewerber des Bonner Unternehmens zahlten viel geringere Stundenlöhne. "Wir können die Einkommen der Vergangenheit nicht länger für die Zukunft versprechen", sagte Appel.

Die Warnstreiks gehen weiter und die Post bleibt liegen

Derweil gingen die Warnstreiks vor der Fortsetzung der Tarifgespräche weiter. Nachdem am Freitag bundesweit mehrere tausend Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt hatten und laut Post Hunderttausende Pakete sowie Millionen Briefe ihre Empfänger erst später erreichen sollten, traten Verdi zufolge am Samstag rund 5.000 Kollegen in den Ausstand.

Nur in Berlin, Brandenburg und Bayern habe es eine Pause gegeben. Die Gewerkschaft verlangt 5,5 Prozent mehr Geld und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit um 2,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

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