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Bericht der Antidiskriminierungsstelle

Frauen werden stark benachteiligt

  • Veröffentlicht: 20.12.2017
  • 12:08 Uhr
  • dpa
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© dpa

Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit: Nicht nur verdienen Frauen im Durchschnitt deutlich weniger als Männer, für viele Dienstleistungen müssen sie auch viel mehr bezahlen. 

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Frauen zahlen für viele Dienstleistungen mehr als Männer. Bei etwa 30 Prozent der untersuchten Angebote müssen Kundinnen nach einem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes tiefer in die Tasche greifen als männliche Verbraucher.

Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede demnach bei Friseuren und Reinigungen: Für Kurzhaarfrisuren zahlen Frauen im Schnitt 12,50 Euro mehr als Männer, die Reinigung von Blusen kostet durchschnittlich 1,80 Euro mehr als die von Hemden. Der Zentralverband des Friseurhandwerks und der Deutsche Textilreinigungs-Verband rechtfertigen das mit einem höheren Aufwand.

Bei Waren, wie etwa Pflegeprodukten, sind Preisunterschiede deutlich seltener als bei Dienstleistungen - sie gehen aber auch zumeist zulasten der Verbraucherinnen. Hier zahlten Frauen bei 2,3 Prozent der untersuchten Produkte mehr, bei 1,4 Prozent zahlten männliche Kunden mehr. Insgesamt haben die Autoren 1682 Produkte und 381 Dienstleistungen ausgewertet, die gezielt entweder Männer oder Frauen ansprechen.

Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, Christine Lüders, empfiehlt den Branchenverbänden Selbstverpflichtungen. Vorbild könne Österreich sein: «Dort hat die Friseurinnung gemeinsam mit der Gleichbehandlungsanwaltschaft ein Muster zu geschlechtsneutralen Preislisten erarbeitet - ein gutes Beispiel», erklärte sie.

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