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In der Flüchtlingskrise

Gauck: Sorgen der Menschen benennen

  • Veröffentlicht: 12.12.2015
  • 08:33 Uhr
  • dpa
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Bundespräsident Joachim Gauck hat die Politik aufgefordert, sich der Sorgen der Menschen etwa in der Flüchtlingskrise anzunehmen und sie zu benennen.

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Joachim Gauck fordert die Politik dazu auf, sich den Sorgen der Menschen etwa in der Flüchtlingskrise anzunehmen und sie zu benennen. "Auch und gerade wir Repräsentanten des Staates und Politiker" seien dafür verantwortlich, sagte Gauck der in Dresden erscheinenden "Sächsischen Zeitung" (Samstag). Denn auch in der aufgeklärten Mitte der Gesellschaft wüchsen die Sorgen, ob und wie sich die Herausforderung bewältigen lasse. "Und da kann ich nur sagen: Ja, raus mit der Sprache! Benennt, was Euch bedrückt, überlasst das Sorgenpotenzial nicht dem rechten Rand", fügte Gauck hinzu.

Mit Blick auf die Pegida-Demonstranten zeigte er sich aber skeptisch, dass sie noch mit Gesprächsangeboten zu erreichen sind. "Wer sich von Vorurteilen nicht lösen will, wer so gründlich und ausdauernd seinen Frust pflegt, dass er nicht mehr zuhört, den erreicht man auch mit noch so vielen Angeboten für Gespräche nicht", sagte Gauck.

Gauck verärgert

Er sei "ärgerlich, manchmal auch wütend" und empfinde es "als eine Art Missbrauch", dass Pegida mit dem historischen Ruf der friedlichen Revolution in der DDR - "Wir sind das Volk!" - demonstriert. Mit dem Satz sei ein emanzipatorischer Anspruch verbunden, sagte der frühere DDR-Bürgerrechtler. Nun werde er von Menschen verwendet, die sich vielfach demokratischer Beteiligung verweigert hätten und nun diffuse Ängste äußerten. "Sie machen sich aber nicht klar, dass es keine Verurteilung zur Ohnmacht gibt und dass Enthaltung auch Folgen hat."

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