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Fehler verursacht gefährliche Säurewolke

Gefährliche Säurewolke in Oberhausen

  • Veröffentlicht: 16.02.2017
  • 13:42 Uhr
  • dpa
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© dpa

Chemie-Alarm im Ruhrgebiet: Stundenlang zieht eine Säurewolke über Oberhausen. Der Grund: ein Fehler im Hafen eines Chemiebetriebs. Glück im Unglück: Es gibt keine schwerer Verletzten.

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Der Zwischenfall mit einer großen Säurewolke in Oberhausen ist nach Angaben des betroffenen Chemiebetriebs durch einen Fehler beim Entladen eines Schiffes ausgelöst worden. Es sei Salzsäure in einen Tank mit Schwefelsäure eingeleitet worden, sagte Hamm-Chemie-Betriebsleiter Axel Knauber am Donnerstag.

Über Stunden war die Säurewolke über Teile der Ruhrgebietsstadt gezogen. Rund 150 Menschen meldeten sich nach Polizeiangaben mit Atemwegsbeschwerden beim Rettungsdienst. Anwohner wurden aufgefordert, ihre Wohnungen nicht zu verlassen und Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Aus dem Tank sei keine Flüssigkeit ausgetreten, betonte Knauber. Er sprach von "menschlichem Versagen" und bat die Menschen in Oberhausen um Entschuldigung. "Ich sage Ihnen, wie das ist: Sie müssen Super tanken und tanken Diesel." Die Kriminalpolizei kläre derzeit die Details und spreche mit den erfahrenen Mitarbeitern, die alle seit mindestens zehn Jahren im Unternehmen arbeiteten. Knauber schätzte den materiellen Schaden am Tank auf rund 1,5 Millionen Euro. Der rund 3.000 Tonnen fassende Tank sei zur Zeit des Unfalls mit ungefähr 300 bis 400 Tonnen gefüllt gewesen.

Trinkwasser sei durch den Säureaustritt nicht gefährdet

Die Stadt Oberhausen richtete einen Krisenstab ein, sagte der Beigeordnete für öffentliche Ordnung, Frank Motschull. Trinkwasser sei durch den Säureaustritt nicht gefährdet. Krankenhäuser seien informiert worden.

Die sichtbare Säurewolke hatte sich am Vormittag über mehrere Hundert Meter ausgedehnt und war in Richtung Nordost gezogen. Die Einsatzkräfte setzten Wasserwerfer ein, um sie zu bekämpfen. Gegen Mittag hieß es, die Wolke sei "weitestgehend niedergeschlagen". Es werde aber noch dauern, bis es gesicherte Informationen gebe, ob von dem gebrochenen Säuretank weiterhin eine Gefahr ausgehe, sagte Feuerwehrleiter Gerd Auschrat.

Die Stadt richtete ein Bürgertelefon ein, an das sich Anwohner mit Fragen zu der Schadstoffwolke wenden können: 0208/825-3168.

Die Behörden sicherten den Bereich weiträumig ab. Dadurch kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. "Mehrere Hauptverkehrsadern sind gesperrt", sagte ein Polizeisprecher. Auch der Verkehr auf der Autobahn 42 war stark beeinträchtigt. Eine Abfahrt der Autobahn wurde gesperrt. In den nahe gelegenen Stadtteilen von Oberhausen wurde der Bus- und Bahnverkehr eingestellt. Auf dem Rhein-Herne-Kanal wurde der Schiffsverkehr gestoppt.

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