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Dreimal gab's Elfmeter gegen die Fohlen

Gladbach verliert 0:3 in Sevilla

  • Veröffentlicht: 15.09.2015
  • 23:03 Uhr
  • dpa
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© dpa/Daniel Gonzalez Acuna

Nur bis zur Halbzeit konnten die Gladbacher auf ein ordentliches Comeback in der Königsklasse hoffen - dann kam es knüppeldick. Drei Tore kassierte der Bundesliga-Letzte in Sevilla noch. Nun wartet der 1. FC Köln, und Sportdirektor Max Eberl sagt: "Es geht weiter!"

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Borussia Mönchengladbach rutscht immer tiefer in die Krise. Der sieglose Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga verlor auch sein Auftaktspiel in der Champions League und kassierte damit die fünfte Pflichtspiel-Niederlage nacheinander. Beim ersten Auftritt in der europäischen Königsklasse seit 37 Jahren unterlagen die Gladbacher dem FC Sevilla am Dienstag mit 0:3 (0:0). Die Spanier konnten es sich sogar leisten, einen ihrer drei Foulstrafstöße zu verschießen. Vor 42.000 Zuschauern trafen nach der Pause der Franzose Kévin Gameiro (47. Minute) und der Argentinier Éver Banega (66.) für den Europa-League-Sieger von 2014 und 2015 vom Elfmeterpunkt. Der eingewechselte Ukrainer Jewgen Konopljanka machte die auch in der Höhe verdiente Niederlage der Gäste noch bitterer (84.).

"Wir strotzen heute nicht vor Selbstvertrauen, aber das müssen wir uns holen", forderte Sportdirektor Max Eberl. "Es geht weiter! Das wir hier nicht in einen Offensivrausch verfallen, war uns klar." André Hahn war die Enttäuschung anzusehen. "Wir waren froh, dass die Null zur Pause stand - so wollten wir auch in die zweite Halbzeit gehen. Aber das ist uns nicht gelungen", sagte der Gladbacher.

In dem intensiven Duell agierte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre gegen die Andalusier in der Defensive nur anfangs besser als zuletzt in der Liga. Vor dem 0:1 hatte Gladbachs Schweizer Torhüter Yann Sommer bei einer riskanten Abwehr im Fünfer den Spanier Vitolo am Schienbein berührt - der tschechische Schiedsrichter Pavel Kralovec entschied trotz aller Proteste auf Strafstoß.

Gladbacher mit wenig Chancen im Hexenkessel

Nur drei Minuten stand Gameiro wieder am Punkt, knallte den Ball diesmal aber an die Latte. Roel Browers hatte zuvor Vitolo umgesenst - ein glasklarer Elfer. Vor dem 0:2 foulte Tony Jantschke Gameiro, für den nach 70 Minuten der frühere Dortmunder Ciro Immobile kam. Sommer musste gegen den Italiener später Kopf und Kragen riskieren (82.).

Nach dem 2:0 kochte die andalusische Stimmung so richtig hoch, vom Anpfiff an herrschte im Stadion ein ohrenbetäubender Lärm. Sevilla machte in dem Hexenkessel sofort das Spiel - und hätte schon nach knapp fünf Minuten in Führung gehen müssen: Nach einer schönen Kombination traf Vitolo aber nur den Pfosten, den Abpraller kickte Kapitän José Antonio Reyes über die Latte. Im Gegenzug war plötzlich Gladbach vor dem Tor erstmals gefährlich: Beim Kopfball von Roel Brouwers nach Traoré-Freistoß fehlte nicht viel (6.).

Defensive etwas verbessert

Favre setzte auf Routine und ließ die jungen Spieler draußen. Nach der 0:3-Pleite gegen den HSV gab es letztlich nur eine personelle Veränderung: Ibrahima Traoré kam für den verletzten Martin Stranzl. Mit seinen Positionswechseln bewies der Schweizer Coach ein gutes Händchen. Jantschke rückte wieder in die Innenverteidigung, Lars Stindl und Havard Nordtveit bildeten erstmals die Doppelsechs. Der Schweizer Granit Xhaka fehlte wegen einer Gelb-Rot-Sperre.

Doch Gladbach stand zunächst defensiv besser als zuletzt, wirkte konzentrierter, engagierter und zweikampfstärker - und versteckte sich in der intensiven Partie keineswegs. Der emsige Traoré versuchte sein Glück mit einem straffen Schuss aus 15 Metern aber vergeblich (16.). Doch schon nach 20 Minuten überließ der Bundesligist den Spaniern die Initiative. Und die Mannschaft von Trainer Unai Emery drückte mit aller Macht auf das 1:0, die Gäste kam aus ihrer Hälfte kaum noch heraus.

Nach Flanke von Routinier Reyes, der mit 32 Jahren sein 90. Europapokalspiel bestritt, landete der Hechtkopfball von Kévin Gameiro am Außennetz (30.). Fünf Minuten später hämmerte der Franzose den Ball volley knapp über die Latte. Wie durch ein Wunder überstand Gladbach dieses Powerplay bis zur Pause ohne Gegentor. "Da haben wir ein paar Mal Glück gehabt", meinte der frühere Gladbach-Star Rainer Bonhof nach der ersten Halbzeit.

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