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Griechische Parteien wollen Klarheit

"Grexit"-Plan von Varoufakis?

  • Veröffentlicht: 27.07.2015
  • 12:24 Uhr
  • dpa
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© dpa/EPA/Julien Warnand

In Athen sorgt ein Medienbericht über angebliche Pläne des Ex-Finanzministers für Unruhe. Die Verhandlungen mit den Geldgebern sollen unterdessen am Dienstag fortgesetzt werden.

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Die griechischen Parteien haben am Montag eine schnelle Klärung der Berichte über einen angeblichen geheimen Grexit-Plan von Ex-Finanzminister Gianis Varoufakis gefordert. Einem Bericht der griechischen Zeitung "Kathimerini" zufolge soll Varoufakis den Aufbau eines parallelen Zahlungssystems für Griechenland geplant haben. Dies habe im Falle eines Austritts aus der Eurozone (Grexit) in Kraft treten und die Grundlage für die Wiedereinführung der alten Währung der Drachme werden sollen, berichtete die Zeitung am Sonntag. Dies gehe aus einem Mitschnitt einer Telefonkonferenz von Varoufakis mit führenden Hedgefonds Mitarbeitern am 16. Juli hervor.

Auch von einem Hack die Rede

Der stellvertretende griechische Finanzminister Dimitris Mardas sagte im griechischen Rundfunk, diese Pläne seien bei Sitzungen der griechischen Regierung nie zur Sprache gekommen. Varoufakis selbst schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter: "Ich bin beeindruckt von der Fantasie meiner Verleumder". Der britischen Zeitung "Telegraph" sagte er, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden.

Der Plan beinhaltete laut "Kathimerini" angeblich auch, dass ein kleines Team des Finanzministeriums das Steuersystem des eigenen Ministeriums hacken sollte, um Steuerdaten griechischer Bürger und Unternehmen für den Aufbau des parallelen Zahlungssystems zu entwenden.

Verhandlungen gehen am Dienstag weiter

Die Verhandlungen Athens mit den Experten der Geldgeber über ein neues Hilfsprogramm sollen nach Angaben aus Kreisen der Regierung in Athen am Dienstag beginnen. Ziel sei es, die Gespräche bis zum 12. August abzuschließen, damit sie anschließend von der Eurogruppe abgesegnet werden könnten. Danach müssten noch die Parlamente einiger Staaten der Eurozone die Vereinbarung billigen, hieß es aus Regierungskreisen am Montagmorgen weiter.

Griechenland muss bis 20. August 3,2 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank zurückzahlen. Die Rede ist von einem Hilfsprogramm von bis zu 86 Milliarden Euro für die nächsten drei Jahre.

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