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Der Volksmusiker von nebenan

Hansi Hinterseer wird 65

  • Veröffentlicht: 02.02.2019
  • 10:14 Uhr
  • dpa
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© arifoto UG/dpa

"Du hast mich heut' noch nicht geküsst" hieß die Debüt-Single von Hansi Hinterseer. 25 Jahre später singt er noch immer von Liebe, Heimat und den Bergen. Und zu seinem 65. Geburtstag ist klar: Die Fans müssen das Karriereende noch nicht befürchten.

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Hansi Hinterseer steht noch immer gern auf Skiern, am liebsten in der Früh, wenn er die Piste für sich hat. "Wenn ich zu Hause in Kitzbühel bin, bin ich der Erste am Lift und am Berg oben", sagt der Sänger und ehemalige Skirennläufer. Seine Liebe zu den Bergen und zur Heimat Tirol ist groß - mindestens so groß wie die zur Musik. "Musik ist immer eine unglaubliche Sache." Seit 25 Jahren steht der Tiroler inzwischen auf den Volksmusik-Bühnen - umringt von vielen treuen Fans. Die freuen sich auch schon auf zahlreiche Übertragungen alter Hinterseer-Heimatfilme im Fernsehen anlässlich seines 65. Geburtstags an diesem Samstag (2. Februar).

"65. Geburtstag, 25 Jahre Bühnenjubiläum, 15 Jahre Fanreisen - das wird ein richtiges Hansi-Jahr", sagt Marina Nouvortne, Leiterin eines Hinterseer-Fanclubs in Deutschland. Mehr als 800 Mitglieder hat ihre Gruppe, auch aus den USA, England, Dänemark und Holland seien Volksmusik-Begeisterte dabei. Hinterseer habe viele treue Fans, weil er ein sportlicher, ehrlicher und lockerer Mensch sei, ein Star zum Anfassen, der nette Mann von nebenan, sagt Nouvortne. "Der Hansi könnte mir das Telefonbuch vorsingen, da wäre ich noch begeistert."

Und Hinterseer gibt den Fans viel zurück. Mehr als 40 Platten hat er seit 1994 veröffentlicht, auch an Konzerten und großen Shows mangelte es nie. Im Mai steht eine Fanreise nach Kroatien auf dem Programm - dann werden die Hinterseer-Anhänger ihrem Musiker noch näher kommen können. Die Vorfreude der Fanclub-Chefin ist entsprechend groß. "Das sind acht Tage Hansi pur. Da können ihm die Fans alles sagen, es werden Spiele gespielt und gewandert."

Rolle als Bühnenstar

Glaubt man Hinterseer, geht er in der Rolle als Bühnenstar absolut auf - mehr noch als bei den Skirennen, mit denen seine Karriere begann. "Bei der Musik bin ich gar nicht so nervös, sondern habe wirklich Freude, auf die Bühnen zu gehen und zu performen. Beim Sport war das anders, da habe ich vor dem Start ein Bauchkribbeln gehabt", sagt Hinterseer, der sich stets fröhlich und entspannt gibt und auch in seinen Liedern die schlechten Seiten des Lebens meistens ausblendet. Mit Leichtigkeit und Liebe durch die Welt, das ist die Botschaft. "Negative Kritik berührt mich nicht", gab er einmal fast trotzig zu Protokoll.

Dass Hinterseer selbst viel Zeit auf der Sonnenseite des Lebens verbracht hat, zeigt ein Blick auf seine beiden Karrieren: Als Skirennläufer konnte der Spezialist für die technischen Disziplinen sechs Weltcup-Siege holen, auch in seiner Heimat Kitzbühel triumphierte er einmal im Slalom. 1974 holte er bei der WM in St. Moritz Silber im Riesenslalom.

Anfang der 90er Jahre zur Musik

Nach kurzer Weltcup-Karriere kam Hinterseer Anfang der 90er Jahre dann zur Musik. Zunächst war er selbst skeptisch. Erst auf den Rat seiner Frau ("Du kannst doch nichts verlieren") unterschrieb er 1993 einen Plattenvertrag beim Musikproduzenten Jack White. Hinterseer hatte zuvor White ein offenbar beeindruckendes Geburtstagsständchen gesungen und sich so für eine Musikkarriere qualifiziert. Und White hatte offensichtlich ein gutes Gespür: 34 Goldene und 13 Platin-Schallplatten, 9 "Goldene Stimmgabeln", 6 "Kronen der Volksmusik" hat Hinterseer inzwischen abgeräumt. Und Anzeichen für ein Ende seiner nahezu skandalfreien Musikkarriere gibt es derzeit nicht.

Im Sommer wird voraussichtlich ein neues Album des dann 65-Jährigen erscheinen, der in seinen Liedern meist die Liebe und die Berge besingt. Für Letztere setzt er sich inzwischen auch im Rahmen der Initiative «Seele der Alpen» ein, ein Vorstoß unter anderem vom Alpenverein und dem WWF. "Es darf nicht nur touristisch total verkauft und missbraucht werden. Da gehört auch mehr dazu, nämlich dass wir's erhalten, damit der artenreiche und lebenswerte Alpenraum für kommende Generationen bewahrt wird", sagt Hinterseer. Daher wolle er gerne darauf aufmerksam machen, dass es Respekt vor den Bergen brauche. "Man darf diese Ehrfurcht nie verlieren."

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