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1,9 Prozent Wachstum erwartet

Ifo: Flüchtlinge kurbeln Konjunktur an

  • Veröffentlicht: 09.12.2015
  • 11:41 Uhr
  • dpa
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Das Ifo-Institut rechnet in Deutschland im kommenden Jahr mit einem etwas stärkeren Wachstum - auch dank Flüchtlingen.

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Die Wirtschaftsforscher des Ifo-Instituts rechnen auch als Folge der vielen Flüchtlinge in Deutschland im kommenden Jahr mit einem etwas stärkeren Wachstum. Die Münchner Ökonomen sagen ein Plus des Bruttoinlandsprodukts von 1,9 Prozent voraus, im Jahr 2017 sollen es dann 1,7 Prozent sein. Die Gründe seien außer den staatlichen Konsumausgaben für die Flüchtlinge der niedrige Ölpreis und die weiterhin niedrigen Zinsen, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Mittwoch in Berlin. "Die Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft sind äußerst günstig", fügte er hinzu.

Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn sagte, die rund 20 Milliarden Euro, die der deutsche Staat 2016 für die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge ausgeben werde, seien "in vollem Umfang gesamtwirtschaftliche Nachfrage": "Das ist ein temporärer konjunktureller Effekt vielleicht für zwei, drei Jahre."

Steigende Arbeitslosenzahlen

Zu den Chancen der Neuankömmlinge auf dem deutschen Arbeitsmarkt äußerte Sinn sich indes skeptisch. Ein Großteil von ihnen komme "aus Ländern mit einem nicht funktionierenden Bildungssystem". Die Integration in den Arbeitsmarkt werde "extrem schwierig sein". Das Ifo-Institut sagt deshalb nach jahrelangem Rückgang wieder einen Anstieg der Arbeitslosenzahl voraus - zunächst gering um 23.000 im Jahr 2016, dann aber kräftiger um etwa 300.000 im Jahr 2017.

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