Bei Anschlag im Altstadtviertel
Istanbul: Mehrere Deutsche getötet
- Veröffentlicht: 12.01.2016
- 15:32 Uhr
- dpa
Bei der schweren Explosion in dem bei Touristen beliebten Altstadtviertel Sultanahmet in der türkischen Metropole Istanbul sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Die meisten davon sind Deutsche, heißt es aus Regierungskreisen.
Bei dem Selbstmordanschlag in Istanbul sind nach Angaben aus türkischen Regierungskreisen mindestens neun Deutsche getötet worden. Das teilte ein Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit.
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu habe aus diesem Grund am Dienstag Bundeskanzlerin Angela Merkel angerufen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Er habe Merkel sein Beileid und sein Bedauern ausgesprochen. Nach türkischen Angaben wurden insgesamt mindestens 10 Menschen getötet und 15 weitere verletzt.
Deutsche Reisegruppe unter den Opfern
Merkel hatte zuvor gesagt, dass es bei dem Anschlag wahrscheinlich auch deutsche Opfer gegeben habe. "Wir sind in großer Sorge, dass auch deutsche Staatsbürger unter den Opfern und Verletzten sein könnten und wahrscheinlich sein werden", sagte Merkel nach einem Gespräch mit Algeriens Premierminister Abdelmalek Sellal in Berlin. Die Betroffenen seien Mitglieder einer deutschen Reisegruppe.
Zu der Detonation kam es am Dienstag in der Umgebung der Hagia Sophia und der Blauen Moschee. Die beiden weltberühmten Gebäude gehören zu den beliebtesten Touristenattraktionen der Türkei. Die Polizei sperrte den Ort der Explosion weiträumig ab. Eine dpa-Reporterin berichtete von zahlreichen Polizisten sowie Rettungskräften.
Eine Reporterin von CNN Türk berichtete von schockierten Touristen, die nach der Explosion auf dem Pflaster gesessen hätten. Augenzeugen hätten gesagt, sie hätten einen Feuerball aufsteigen gesehen. Zu der Detonation sei es an dem ägyptischen Obelisken gekommen, der in der Nähe der Hagia Sophia, der Blauen Moschee und des Deutschen Brunnens steht. Die Explosion um 10.20 Uhr (Ortszeit/09.20 MEZ) war noch in einigen Kilometern Entfernung zu hören.