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Krim-Krise

Julia Timoschenko warnt vor Guerilla-Krieg

  • Veröffentlicht: 07.03.2014
  • 16:45 Uhr
  • vmd, RTR
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© DPA

Die mögliche ukrainische Präsidentschaftskandidatin Julia Timoschenko hat die USA und EU aufgefordert, unverzüglich harte Sanktionen gegen Russland zu verhängen. "Bisher haben die Instrumente, die die USA und die EU eingesetzt haben, keine fühlbaren Ergebnisse gehabt", sagte Timoschenko in Dublin. Eine russische Annexion der Krim müsse verhindert werden. Auf die Frage, wann weitere Sanktionen kommen müssten, sagte Timoschenko: "Sofort. Sie müssen sehr überzeugend für Putin sein und ein klares Signal senden, dass die Entwicklung nicht toleriert werden kann."

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Timoschenko nahm am Treffen der Europäischen Volkspartei EVP teil und traf dabei auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen. Timoschenko warnte davor, dass sich die Ukraine in einen Krisenherd entwickele, wenn man Russland gewähren lasse. Sollte sich Russland die Krim wirklich einverleiben, stehe man vor einem Krieg. "Die sofortige Konsequenz würde ein Widerstandskampf sein." Das Krim-Parlament hatte am Donnerstag einstimmig den Anschluss der Halbinsel an Russland beschlossen. Am Sonntag nächster Woche soll die Bevölkerung der Region darüber abstimmen. Timoschenko wie auch EU und USA halten dieses Vorgehen für illegal.

Vorschläge für neue Sanktionen

Sie habe Merkel eine Liste an neuen Sanktionsmaßnahmen vorgeschlagen, sagte Timoschenko, wollte aber keine Einzelheiten nennen. Es gehe vor allem um wirtschaftliche Maßnahmen. "Ich habe keine ablehnende Antwort erhalten. Ich habe den Eindruck, dass die Kanzlerin interessiert ist, sich die Vorschläge genauer anzuschauen." Im Zuge des Umsturzes in Kiew war die frühere ukrainische Ministerpräsidentin aus der Haft entlassen worden. Die gesundheitlich angeschlagene Politikerin wird am Freitagabend nach Berlin fliegen, um sich in der Charite behandeln zu lassen. Auch während des Interviews saß sie im Rollstuhl.

Es wird erwartet, dass die Chefin der Vaterlandspartei bei der Präsidentschaftswahl am 25. Mai antreten wird. Zu ihrer Partei gehören auch der derzeitige Ministerpräsident und der Übergangspräsident in Kiew.
Timoschenko sieht vor allem die Atommächte USA und Großbritannien in der Pflicht, um Russland zu stoppen, weil sie 1994 im Budapester Memorandum zusammen mit Moskau die territoriale Integrität der Ukraine garantiert hätten. Jetzt wolle sich Russland die Krim aneignen. "Wenn die anderen Garantiestaaten dies hinnehmen, würden auch sie die Verantwortung dafür übernehmen, dass die damaligen Zusagen nicht eingehalten werden. Deshalb haben sie eine ernste Verantwortung, nun zu liefern."

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